Duisburg Hochbrücke wird kurzfristig gesperrt

Duisburg · Der Zustand des Autobahnzubringers ist bedrohlich. Die Stadt nimmt daher neuen Anlauf für den Umbau der Kreuzung.

 Zahreiche Straßen und Verkehrsverbindungen machen den Umbau des Marientors schwer. Ohne die marode Hochbrücke würde das Verkehrschaos dort groß.

Zahreiche Straßen und Verkehrsverbindungen machen den Umbau des Marientors schwer. Ohne die marode Hochbrücke würde das Verkehrschaos dort groß.

Foto: Christoph reichwein

Die Kreuzung am Marientor mit der Hochstraße, die zu den Auffahrten der A40 und nach Ruhrort führt, ist wohl die am stärksten frequentierte Kreuzung im Statdgebiet. Der Lieferverkehr von und zu Logport über die Hochfelder Rheinbrücke trifft hier auf die Lkw von und zum Ruhrorter Hafen und auf die Ein- und Auspendler vom Niederrhein, die in der Stadtmitte arbeiten. Das ist bekannt. Ebenso die Tatsache, dass die Hochbrücke in schlechtem baulichen Zustand ist. Die jüngsten Brückenprüfungen hatten die Ergebnisse, dass sie kurz vor dem Kollaps steht und (kurzfristig und vorübergehend) für den Schwerlastverkehr gesperrt werden muss. Die Planungen beginnen in Kürze, so dass die Ausschreibung bzw. Vergabe in 2017 durchgeführt werden können Ende 2017/18 soll gebaut werden.

Als die Brücke 1970 in Betrieb genommen wurde, war von einem Provisorium die Rede. Doch bislang scheiterten alle Versuche, diesen Zubringer um- oder abzubauen am Geld sowie an nicht umsetzbaren Alternativen. Denn Platz am Marientor, um Entlastungsstraßen oder -spuren anzulegen, gibt es so gut wie keinen. Das gilt vor allem für die Ecke an der Vulkanstraße, über die ein Großteil der Lastwagen kommt. Schon heute weicht mancher Brummifahrer auf Schleichwege durch Hochfeld aus, hat die jüngste Überprüfung ergeben.

Die Stadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem nach Lösungen mit und ohne die provisorische Stahlbrücke gesucht wurde. Ein Fazit: Ohne Brücke wird es kaum funktionieren. Mit Brücke aber sind vorab umfangreiche Arbeiten notwendig.

Die Gutachter stellten fest, dass der Knotenpunkt Vulkanstraße/Charlottenstraße/Rampe zur Brücke rein rechnerisch als "nicht leistungsfähig" einzustufen ist. Dass sich dort zeitweise Rückstaus von bis zu 800 Metern bilden, weiß jeder Autofahrer, der dort regelmäßig unterwegs ist. Die Note ungenügend gibt es von den Fachleuten für die Zufahrt zur Charlottenstraße sowie für die Kreuzung Plessingstraße/Steinsche Gasse/Heerstraße/Marientor. Ein Verzicht auf die Hochstraße würde dort schätzungsweise zu einer Mehrbelastung von fast 800 Fahrzeugen allein zur verkehrstärksten Nachmittagsstunde führen. Ein Verzicht würde ebenfalls bedeuten, dass Fußgänger und Radfahrer einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt werden, sich der Schwerlastverkehr noch schwieriger orientieren kann und es keine Reserven für steigenden Logistikverkehr gäbe - so die Gutachter. Im Fazit: Die Hochstraße muss saniert werden, und zwar zügigst.

Danach soll der Ausbau der Kreuzung folgen. Mehr Fahrspuren aus Hochfeld auf den Autobahnzubringer, weitere Fahrspuren auf der Vulkanstraße, Heerstraße und Plessingstraße, Umleitung des Verkehrs aus der Plessingstraße in Richtung Marientorstraße über die Steinsche Gasse sowie zwei Abbiegespuren aus der Vulkanstraße auf die Brückenrampe - das ist das Ziel. Doch zumindest beim letzten Punkt ist der fehlende Platz an dieser Stelle ein großes Problem. Versucht werden soll es trotzdem. Unterm Strich hilft aber nur der Bau des dritten Abschnitts der Umgehungsstraße Hochfeld, den gegenwärtigen und den künftig wohl noch stärkeren Verkehr in die richtigen Bahnen zu lenken.

Fakt ist laut Verwaltung, dass kurzfristig eine Sperrung der Hochbrücke (zumindest für den Schwerlastverkehr) notwendig wird. Und selbst nach der dann erfolgten Sanierung wird das Bauwerk nur noch eine "Reststandzeit" von zehn Jahren haben.

Ein Vollumbau der Kreuzung Marientor ist daher auf Sicht unumgänglich.

(RP)
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