Duisburg HH Bergmann sagt nichts - er zeigt Fotos

Duisburg · HH Bergmann ist Horst Heinz Bergmann - immer unterwegs mit einer kleinen unauffälligen Digitalkamera, vor allem in Ruhrort. Dort hat er vor Zeiten eine inzwischen stark frequentierte Facebookseite ins Leben gerufen und sie "Ruhrort - mittendrin" genannt. Eine Fülle von Bildern befinden sich seitdem darauf: Schnappschüsse, Suchbilder, Nahaufnahmen, Porträtfotos und vieles mehr.

 Ein für HH Bergmann eher untypisches Bild: Das neblige Ruhrort in Farbe.

Ein für HH Bergmann eher untypisches Bild: Das neblige Ruhrort in Farbe.

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Jetzt hat er einige davon zu einer Ausstellung zusammengestellt, die am kommenden Freitag, 18. September, um 20 Uhr in der "ruhrArt-galerie" am Leinpfad eröffnet wird. Titel: "Ich sage nichts. Ich zeige Fotos".

Mit bürgerlichem Namen heißt HH Bergmann Gernot Schwarz. "Viele, die mich kennen, nennen mich Horst - warum auch immer", gibt er als Erklärung. Doch als Fotograf sehe er sich nicht, dafür seien seine Bilder zu unperfekt, weil nicht so künstlerisch, wie er sagt. "Ich bearbeite meine Sachen bewusst mit 'Photoshop', weil ich kein großes Equipment habe und brauche."

Von Hause aus ist der 1955 in Homberg geborene und bis 2010 in Düsseldorf lebende Gernot Schwarz nämlich gelernter Starkstromelektriker, der allerdings mit sieben Jahren begann, sich für die Bildende Kunst zu interessieren. "Alles, ab dem Impressionismus, was diese und folgende Kunstepochen vor allem an Malerei und Zeichnungen hervorgebracht hatten, interessierte mich", schwärmt er nach wie vor. Und statt sich eine Nietenhose - so hießen die Jeans zu DDR-Zeiten - zu kaufen, wie seine Mutter es ihm aufgetragen hatte, habe er sich lieber ein grafisches Oeuvre von Emil Nolde oder Holzschnitte von Ewald Mataré angeschafft.

Dennoch arbeitete Schwarz 23 Jahre lang als Berufselektriker, zuletzt als Ausbilder, und ließ sich 1998 zum Mediengestalter umschulen. 1999 kaufte er sich seine erste Digitalkamera: eine JVC mit 1,2 MB Speicherkapazität für damals 1000 Mark. Rund zehn Jahre lang hielt er sich in seinem neuen Beruf über Wasser und fand zugleich aber eine immer größer werdende persönliche Erfüllung im Fotografieren. 2011 schloss er mit seinem "Vorleben" geografisch und beruflich ab und zog nach Ruhrort.

Außerdem hält er seitdem im Bild fest, was er meint, im Bild festhalten zu müssen. Fast alle seine Fotos sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Gegenlicht interessiere ihn ebenso wie Nebel. "Ich bin ein Nebelfotograf", sagt er scherzhaft von sich. Von beidem gibt es viele Foto-Beispiele in der Ausstellung der "ruhrArt-galerie" - übrigens auch ein ganz untypisches Nebelfoto in Farbe.

(O.R.)
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