Duisburg Hausnotruf ist oft ein Stückchen geschenkte Sicherheit

Duisburg · Seit fast zwei Jahrzehnten bietet die Awo Duisburg ihren Hausnotruf an, mit dem sichergestellt werden soll, dass im Ernstfall Hilfe ins Haus kommt, wenn ältere Menschen in der eigenen Wohnung leben. Ein Alarmknopf wird als Kette um den Hals oder als Armband getragen, per Knopfdruck stellt er einen Kontakt mit der Zentrale her.

Über eine Gegensprecheinrichtung kann dann Hilfe angefordert werden. Pro Jahr gehen in der Zentrale etwa 500 Notrufe ein. Sie ist 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag besetzt. Wirkliche Ernstfälle gilt es zu bearbeiten, etwa nach einem Sturz in der Wohnung. Zugleich ist auch alltagspraktische Hilfe möglich, dann informiert die Zentrale die Angehörigen.

Ute Nienhaus-Schneiderheinze, Geschäftsbereichsleiterin Ambulante Dienste bei der Awocura, sieht die positive Entwicklung in fast 20 Jahren: "Wir haben 1996 mit 44 Kunden angefangen. Seither haben sich fast 4100 Duisburger dem Notrufsystem anvertraut." Sie weiß aber auch, dass die Überzeugungsarbeit nicht einfach ist. "Meist muss erst etwas passieren, zum Beispiel ein Sturz im Bad oder ein Schwächeanfall, bevor sich die Interessenten melden", sagt sie.

"Wir weisen in Anzeigen, auf Informationsveranstaltungen oder Seniorenmessen auf diese so einfache Art hin, sich Sicherheit ins Haus zu holen", erläutert Gabriele Schergel, Leiterin des Hausnotrufs. Die Zielgruppe sind Alleinlebende, besonders Ältere. Doch letztlich stelle sich immer die Frage "Wann sind wir älter oder gar alt?"

Dabei geht es beim Hausnotruf nicht allein um dramatische Situationen. Im Vordergrund steht das Gefühl der Sicherheit, um die "Gewissheit, wenn etwas passiert, kann ich mit dem kleinen Notrufknopf aus jedem Winkel meiner Wohnung Hilfe herbeirufen. Auf Knopfdruck meldet sich ein netter Mensch und fragt mich, wie er helfen kann", so Schergel. So viel Schutz sei eigentlich ein Geschenk.

Deshalb bietet die Awo den Hausnotruf auch tatsächlich als Geschenk an. Die Schenkenden belohnen sich dabei durchaus selbst, ist Nienhaus-Schneiderheinze überzeugt: "Angehörige beunruhigt mitunter, wenn sie ihre Lieben in deren Wohnung allein zurücklassen. Was ist, wenn gerade dann was passiert? Der Awo-Hausnotruf stellt sicher, dass Hilfe kommt. Und: Wir informieren die Angehörigen im Ernstfall. Das gibt auch ihnen die Sicherheit: Es ist alles in Ordnung."

Der Basisanschluss kostet im Monat 18,36 Euro und wird bei Vorliegen einer Pflegestufe auf Antrag sogar von der Pflegekasse übernommen. Weitere Informationen unter Telefon 0203 3095-666.

(RP)
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