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Duisburg Halbzeit bei der Arbeit am Masterplan

Duisburg · Insgesamt zwei Jahre nehmen sich Vertreter aus Stadtspitze und der Wirtschaft Zeit, um neue Impulse für die Duisburger Wirtschaft zu erarbeiten. Nun ist das erste Jahr vergangenen - die Initiatoren sind optimistisch.

 Im Haus der Unternehmer (von links): OB Sören Link, IHK-Präsident Burkhard Landers und Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft.

Im Haus der Unternehmer (von links): OB Sören Link, IHK-Präsident Burkhard Landers und Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft.

Foto: UVG

Die Zwischenbilanz aus einem Jahr Masterplan-Arbeit lautet in einem Satz: "Der wirtschaftliche Aufschwung ist möglich." Die einmalige Lage der Stadt im Zentrum von Rhein und Ruhr und der Hafen als Wachstumsmotor seien Duisburgs große Chancen. "Diesen Standortvorteil müssen wir viel besser nutzen", sagt Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehmerverbandes. Zudem sollen neue Investoren gewonnen werden, die den Wachstum ankurbeln. Neben zahlreicher Chancen gibt es aber auch viele Herausforderungen und Streitthemen, wie zum Beispiel die Gewerbesteuer, die hohe Arbeitslosigkeit und die Ausweisung von Flächen für die Industrie, die im Rahmen der Masterplanentwicklung besprochen werden.

Im Februar vergangenen Jahres startete auf Initiative des Unternehmerverbandes und der Industrie- und Handelskammer in Kooperation mit der Stadt ein Prozess zur Erstellung eines Masterplans, der der Wirtschaft neue Impulse geben soll. In fünf Arbeitskreisen werden seitdem die wichtigsten Zukunftsthemen behandelt.

Zum Thema Image ist im Zuge des Masterplans die Broschüre "Made in Duisburg" entstanden. Sie soll die Vielfalt des Standortes aufzeigen und für ihn werben. Denn der Standort ist laut Lison eins der Duisburger Potenziale, die effektiver genutzt werden müssen. "Die strategische Lage der Stadt ist eine Besonderheit, das muss uns bewusst sein", sagt Lison. So wurden im Masterplan auch die Bemühungen konkretisiert, Duisburg als China-Kompetenz-Zentrum auszubauen, nicht zuletzt, um Investoren aus Fernost in die Stadt zu locken. Man überlege, Ansiedlungswillige einzuladen und ihnen die wirtschaftlichen Möglichkeiten, also entsprechende Flächen zu zeigen, die "bespielt" werden können. Zum Streitthema Ausweisung von Flächen für die Industrie soll der Flächennutzungsplan neu diskutiert werden.

Ein nächster Punkt, der der hiesige Wirtschaft Schwung geben soll, ist die Universität. Lison: "Sie bietet die Chance, Fachkräfte zu gewinnen und neue Produkte zu entwickeln." Die Verbindung zwischen Stadt und Universität sei bereits eng, zwischen Wirtschaft und Universität sei aber noch Luft nach oben offen. Gespräche darüber, den Duisburger Bildungsbericht wieder aufleben zu lassen und nach einer detaillierten Analyse passgenaue Bildungsangebote zu entwickeln, erfordern ebenfalls eine Kooperation mit der Universität. Das Thema Fachkräfte ruft ein nächstes Thema auf den Plan, mit dem sich die Arbeitskreise beschäftigen: Duisburg als familienfreundliche Stadt.

Denn wer junge, gut ausgebildete Menschen an die Stadt binden möchte, müsse etwas bieten, sagt Burkhard Landers, Präsident der Industrie- und Handelskammer. Ein möglicher Punkt sei hierbei, die Kita-Gebühren zu reduzieren und eine Kita-Platz-Garantie auszusprechen. Bislang nur eine Handlungsempfehlung der Arbeitskreise und noch kein konkretes Vorhaben. Genau wie die Reduzierung von Steuern und Abgaben. Doch das sind Überlegungen, die laut Oberbürgermeister Sören Link nicht allein von der Stadt abhängen. "Natürlich sollen die Steuersätze runter, aber damit wir das leisten können, müssen wir dazu in die Lage versetzt werden und das liegt an Bund und Land", sagt Link.

(RP)
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