Duisburg Gute Büroräume werden zur Rarität

Duisburg · Der Gesamtumsatz des Duisburger Büromarktes liegt im vergangenen Jahr bei etwas über 81.000 Quadratmetern. Im Gegenzug sinkt die Leerstandsquote auf drei Prozent.

 Steht leer: das Ex-Modegeschäft an der Münzstraße.

Steht leer: das Ex-Modegeschäft an der Münzstraße.

Foto: Ralf Hohl

Es gibt auf den ersten Blick einige leerstehende Gebäude in Duisburg, etwa das ehemaliges P&C-Modegeschäft (aber auch das leere C&A-Haus ein paar Meter weiter) an der Münzstraße sowie die brachliegende Fläche an der Steinschen Gasse. Doch: Duisburgs Leerstandquote bei Geschäftsimmobilien sinkt. Das heißt theoretisch: Weniger neue Unternehmen können sich in der Stadt ansiedeln.

Grund für die an sich positive Entwicklung ist, dass Duisburg im vergangenen Jahr einige Firmen und Einrichtungen für sich gewinnen konnte. Das Interesse an der Stadt ist da, zeigen zumindest die Zahlen des Marktberichts der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW) für 2015. Die Daten werden in enger Abstimmung mit den Eigentümern, der Stadt sowie Maklern überprüft.

Erst jüngst wurde bekannt, dass das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) 16.500 (noch zu bauende) Quadratmeter am Hauptbahnhof beziehen wird. "In 2015 wurden 81 Vermietungen von Büroflächen größer als 100 Quadratmeter bekannt", so Christian Felix Hendel, Projektmanager der GFW. 70.500 Quadratmeter wurden 2015 vermietet, hinzukommen Kaufabschlüsse in der Summe von 10.500 Quadratmetern. Der Gesamtumsatz liegt somit bei mehr als 81.000 Quadratmetern.

Davon entfällt ein großer Teil an das LANUV. Ebenso an die Stadt selbst: Sie hat ein 5.120 Quadratmeter-Areal an der Beekstraße angemietet. Das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord (3.680 Quadratmeter), die Commerz Direktservice GmbH (2.800 Quadratmeter) sowie die Simon Hegele Gesellschaft für Logistik und Service mbh (2.500 Quadratmeter) gehören zu den Umsatzbringern im vergangenen Jahr. Örtlich gesehen liegen rund 57 Prozent davon in der Innenstadt, es folgen die nördlichen Stadtteile mit 17 und der Westen mit elf Prozent.

Auf der einen Seite siedeln sich viele Firmen in Duisburg an, auf der andern gibt es immer weniger Raum für neue Unternehmen. Die Leerstandsquote fiel gegenüber 2014 von vier auf drei Prozent.

Von den übrigen 64.000 Quadratmetern verfügbarer Fläche (abzüglich der Wohnungsbaugesellschaft Vonovia, die in den vergangenen Tagen 6.600 Quadratmeter im Silberpalais gemietet hat), werden 80 Prozent als einfacher oder mittlerer Nutzwert eingestuft, so Markus Büchte, Vorstand der CUBION Immobilien AG. Das bedeutet, sie befinden sich in einem älteren Zustand. Viele Firmen würden aber neue Gebäude suchen. Außerdem gäbe es nur wenige große Flächen am Stück. Auch ein Problem: geeignete Mieter zu finden. "Wenn jemand eine 2000 Quadratmetergroße Fläche in Duisburg sucht, wird es schon schwierig", sagt Büchte.

Im vergangenen Jahr entstanden rund 11.500 Quadratmeter neuer Büroraum. Davon sind allerdings nur noch 500 "leere" Quadratmeter übrig. 2016 sollen ebenfalls 9.500 Quadratmeter fertiggestellt werden, diese sind aber bereits komplett vergeben. "An Leerstandsquoten unter zwei Prozent wie zur Jahrtausendwende, sollte man sich besser wieder gewöhnen", so Büchte. Es sei viel einfacher Investoren als Mieter für leerstehende Büroräume zu gewinnen, als Vormieter für noch nicht gebaute Räumlichkeiten.

Was in Zukunft geplant sei, etwa im Bezug auf die brachliegende Fläche in der Steinschen Gasse? Das gehe demnächst in die politischen Gremien - mehr möchten die Akteure noch nicht verraten. Bekanntlich hat ein Investor aus dem Westfälischen Interesse bekundet, der dort Wohnungen, Geschäfte und Büros errichten will.

(RP)
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