"Echo des Poseidon" im Hafen Duisburg Gerhard Schröder enthüllt Skulptur von Lüpertz

Duisburg · Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder enthüllte Freitag auf der Mercatorinsel im Duisburger Hafen das "Echo des Poseidon", die jüngste Großskulptur von Prof. Markus Lüpertz - gut sichtbar zwischen Rhein und Schifferbörse.

Gerhard Schröder enthüllt Skulptur von Lüpertz im Hafen Duisburg
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Enthüllung der Skulptur "Echo des Poseidon" in Duisburg

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Auf einem fünf Meter hohen Sockel steht die bärtige Büste und schaut nach Südwesten, wo die Schiffe rheinabwärts kommen. Ein spezielles Trägerrohrsystem im Innern der Skulptur verleiht ihr die nötige Stabilität und zugleich eine schwebende Optik.

Das "Echo des Poseidon" solle die Schiffe grüßen, erklärte Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes der Duisburger Hafen AG, die der Stadt das wertvolle Kunstwerk zum 300. Geburtstag des Hafens geschenkt hat, bei der Enthüllung. Prof. Markus Lüpertz zähle zu den bedeutendsten Künstlern im europäischen Raum und habe die Mercatorinsel bei seinen Besuchen bei dem Duisburger Kunstsammler Hans Grote von der Homberger Seite aus für sich entdeckt. Die Robustheit der Skulptur sei kennzeichnend für die Region und für das Hafengeschehen, sie symbolisiere den Strukturwandel. Staake freute sich besonders, dass Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder, ein guter Freund des Künstlers, die Enthüllung vornahm und erinnerte daran, dass dieser in seiner Amtszeit zweimal, nämlich im Jahr 2000 und 2005, den Duisburger Hafen besucht habe.

 Großes Medieninteresse gestern an der Mercatorinsel am Duisburger Hafen: "Das Echo des Poseidon" von Markus Lüpertz (Bild) wurde enthüllt.

Großes Medieninteresse gestern an der Mercatorinsel am Duisburger Hafen: "Das Echo des Poseidon" von Markus Lüpertz (Bild) wurde enthüllt.

Foto: Christoph reichwein

Schröder nannte Duisburg dann "eine lebens- und liebenswerte Stadt, vor allem von der Flusslandschaft aus. Das sieht man ja erst einmal nicht so, wenn man aus einer der Metropolen Deutschlands kommt, wie Hannover." Dass hier der größte Binnenhafen Europas ist, "wissen auch nicht alle in Deutschland". Manche würden sagen, Lüpertz provoziere mit seinen Werken: "Ist mir nicht aufgefallen bisher, aber kann sein." Er erwähnte die bekannten Großskulpturen des Künstlers im öffentlichen Raum: den "Apoll" in Bamberg, die "Aphrodite" in Augsburg, den "Mercurius" in Bonn und den "Hercules" in Gelsenkirchen. "Außerdem die ,Philosophin' im Berliner Kanzleramt, da bin ich früher jeden Tag vorbeigekommen - ist aber auch schon länger her." Der antike Gott Poseidon sei für die Irrfahrten des Odysseus verantwortlich gewesen, aber auch dafür, Stürme zu beruhigen: "Das wünscht man sich in der Politik auch, besonders ich."

Dann gab Gerhard Schröder einem Kran das Zeichen, die rote Plane vom "Echo des Poseidon" zu heben. Markus Lüpertz zeigte sich "gerührt von der Qualität der Arbeit, ich bin ein großer Fan meiner Werke". Er wolle Deutschland oder zumindest das Rheinland mit seinen Großskulpturen bedecken, "dann sind Sie gefangen in einem Netz aus Lüpertz".

Der 75-jährige Künstler betonte: "Ich wollte nie provozieren, ich gebe immer mein Bestes, ich will geliebt werden, ich bin erschrocken über die Aggressionen, die zum Beispiel meinem ,Mozart' in Salzburg entgegen gebracht wurden. Ich gebe Ihnen etwas Hehres, Großartiges und Schönes!"

(RP)
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