Duisburg Ganz schön kölsch...

Duisburg · Die Kultband De Höhner sorgte mit ihrem neuen Programm "Janz höösch" für prächtige Stimmung im ausverkauften Steinhof. Die sechs Musiker setzten auf Akustik anstatt Elektrik.

 Höhner-Frontmann Henning Krautmacher (Mitte) und seine Mitstreiter brachten den Saal zum Kochen.

Höhner-Frontmann Henning Krautmacher (Mitte) und seine Mitstreiter brachten den Saal zum Kochen.

Foto: Christoph Reichwein

Diesen Termin hatten sich die Fans in ihrem Kalender rot eingekringelt. Im Steinhof trat die Kölner Kultband "De Höhner" auf. Diese Gruppe hat seit Jahrzehnten einen Namen in der deutschen Musikszene. Das Sextett ist eine passionierte Live-Band. Ihre Auftritte sind mehr als nur ein Konzert.

Hautnah konnten sich die Besucher im ausverkauften Steinhof an den Liedern erfreuen. Die sechs Musiker um ihren Frontmann Henning Krautmacher, auch "Krauti" genannt, brachten von der ersten Minute an Stimmung in den Saal. Die Höhner sind momentan auf großer Akustik-Tournee durch Deutschland mit ihrem neuen Programm "Janz Höösch". Was auf Neudeutsch "Unplugged" genannt wird, nennen die Kölner in ihrem Dialekt "Janz höösch", sprich ganz ruhig. In Duisburg präsentierten sie zum ersten Mal ihr neues Programm. Die sechs gut aufgelegten Männer spielten frei nach dem Motto "aus alt mach neu" ihre größten Hits und Klassiker sowie einige neue Lieder. Da hieß es zuhören, genießen und auch mal träumen. Denn es wurde ein neues Konzept ausgearbeitet. Die Musiker setzten ganz auf Akustik und verzichteten auf elektrische Instrumente. Dabei hatten sie unterschiedliche Gitarren, ein Saxofon, eine Klarinette, Blues-Harmonikas und ein kleineres Schlagzeug, ein Mini-Akkordeon sowie einen transportablen Flügel dabei. Das war schon etwas ungewohnt von den Musikern. Dennoch - was da an dem Abend geleistet wurde, war klasse und hatte mit Karneval überhaupt nichts zu tun.

Die ganze Musikbreite wurde vorgestellt. Von ruhigen berührenden Balladen über Karnevalhits, irischen Flair, Rockhymnen, Stadion-Pop und alten Mundartliedern - alles war dabei. Schon zu Beginn hieß es "Jetzt geht's los, wir sind nicht mehr aufzuhalten, hier spielt die Musik" und "Hey Kölle", was die Liebe zur Domstadt Köln zeigte.

Vor vier Jahren waren die "Höhner" schon einmal zu Gast, damals noch in einer anderen Besetzung. An diesem Abend überzeugten Henning Krautmacher, John Parsons, Hannes Schöner, Micki Schläger, Jens Streifling und Wolf Simon auf ganzer Linie. Den ganzen Abend wurde gesungen, gelacht, mitgeklatscht und gefeiert.

Da ertönten kölsche Melodien als irische Versionen, Karnevalshits wie "Echte Fründe" oder "Schenk mir Dein Herz".

Im neuen Programm wurden aber auch neue Kompositionen präsentiert. "Wenn et Hätz dich ruf" hieß es da. Auch die kölsche Sprache konnte an diesem Abend gelernt werden. Ein altes Lied über de Möch (Spatz) und de Duv (Taube) und der viel umjubelte Song von dem "Rieewkuchehaus-Besitzer-sein-Frau-ihre-Blues" erinnerten an die 50er Jahre. Ruhig und andächtig ging es bei der Ballade vom Narren zu. Somit gab es auch mal leisere Töne. Für den Schluss bewahrten sich die Sänger aber dann eine Vielzahl ihrer Hits wie beispielsweise den EM-Song "Wenn nicht jetzt, wann dann?" und "Viva Colonia" auf. Da saß keiner mehr auf den Plätzen und jeder sang mit.

Begeistert war auch Anna Maria Wille aus Hüttenheim. "Ich bin schon seit vielen Jahren ein großer Fan der ,Höhner'. Vor allem die Vielfältigkeit mit ihrer kölschen Art überzeugt", sagte sie. "Wenn ihr immer so lange klatscht, wird das ein sehr langer Abend", meinte Henning Krautmacher. Er wurde es, denn drei Zugaben wurden noch gegeben.

Die Fans brauchen nicht mehr ganz so lange zu warten, denn am Samstag, 10. Dezember, tritt die Kultgruppe mit einem neuen Weihnachts-Programm im Theater am Marientor auf. De r Vorverkauf läuft.

(RP)
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