Duisburg Frühkartoffeln zurzeit besonders gefragt

Duisburg · Hermann Blomenkamp - der Hof befindet sich seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Familienbesitz - hat sich vor einigen Jahren auf den Kartoffelanbau spezialisiert. Seine Frühkartoffeln sind derzeit der "Renner".

 Hermann Blomenkamp und seine Helfer ernten zur Zeit täglich Frühkartoffeln. Die Erdäpfel sind bei den Kunden in seinem Hofladen nicht minder beliebt als bei den Gastronomen, die der Sermer Landwirt beliefert. Sorge bereit ihm zur Zeit das sonnige Wetter. Denn es ist auf den Feldern viel zu trocken.

Hermann Blomenkamp und seine Helfer ernten zur Zeit täglich Frühkartoffeln. Die Erdäpfel sind bei den Kunden in seinem Hofladen nicht minder beliebt als bei den Gastronomen, die der Sermer Landwirt beliefert. Sorge bereit ihm zur Zeit das sonnige Wetter. Denn es ist auf den Feldern viel zu trocken.

Foto: Christoph Reichwein

Die dicksten Kartoffeln hat Bauer Blomenkamp nicht im Angebot. Dafür aber sehr schmackhafte. Erntefrisch können die festkochenden Sorten Annabelle und Cilena im hofeigenen Laden an der Sermer Dorfstraße gekauft werden. "Die passen prima zum Spargel", weiß Hermann Blomenkamp aus eigener Erfahrung.

Tochter Lisa (21), die zurzeit in Bonn Agrarwissenschaften studiert und den Hof einmal übernehmen will, hat noch ein spezielles Lieblingsrezept: "Die kleinen Kartoffeln in der Pfanne schmoren und dazu frische Frühlingszwiebel - ein Hochgenuss." Die jüngere Tochter Laura bewegt sich ausbildungsmäßig ebenfalls in Richtung Landwirtschaft; beide Töchter helfen genauso wie Blomenkamps Schwiegervater auf dem Hof mit, wann immer dazu Zeit bleibt.

Logistisch hält Ehefrau Dagmar die "Zügel in der Hand", wie der Sermer Landwirt zugibt: "Meine Frau bringt Struktur in den Hof-Alltag, ich will immer zu viele Dinge auf einmal." Seit zwei Wochen ist die Frühkartoffelsaison auf dem Sermer "Bürgershof" in vollem Gang. "Der lehmige Sandboden, der zudem noch mit Ton durchsetzt ist, ist ideal für den Kartoffelanbau und sorgt für den aromatischen Geschmack", berichtet Hermann Blomenkamp, der vermutet, dass zur Beschaffenheit des Bodens auch die bis zum Deichbau im Jahr 1920 ständige Überflutung der Ackerflächen durch das Rheinhochwasser beigetragen hat.

Damit ist nun nicht mehr zu rechnen. Allerdings spürt auch der Sermer Landwirt die Auswirkungen des Klimawandels: "Kühle Temperaturen sind ja gut für die Kartoffeln, aber es war bisher viel zu trocken. Wir mussten im Mai bereits fünfmal bewässern, das war früher nie nötig."

Bis Mitte August werden die Kartoffeln noch geerntet, demnächst erweitert sich das Angebot um die Sorten Laura, Gloria und Augusta. Für Hermann Blomenkamp ist die Qualität seiner Ware entscheidend: "Ich jage nicht auf Ertrag, der Geschmack ist das Wichtigste." Das wissen seine Stammkunden zu schätzen, die sich gerne im hofeigenen Laden, wo - je nach Saison - auch Möhren, Spitzkohl, Zwiebeln, Bohnen, Porree, Gurken und Tomaten im Angebot sind, versorgen. Blomenkamp beliefert die Gastronomie in der Umgebung und auch diverse Hofläden. "Kartoffeln von Bauer Blomenkamp" gelten dort schon als eine Art Markenzeichen, erwähnt der Sermer nicht ohne Stolz. Die 15 Hektar große Kartoffelanbaufläche lässt sich nicht ohne landwirtschaftliche "High-Tec" - Geräte bewirtschaften. Hofpferd "Polly" wird dabei zu Erntezwecken nicht benötigt und kann sich ganz auf die Auftritte mit der Sermer Reiterstaffel konzentrieren.

Für die Ernte steht ein hochmoderner Kartoffelroder bereit; eine große Sortier-, Reinigungs- und Verpackungsmaschine gehört für die Weiterverarbeitung ebenfalls zum selbstverständlichen technischen Standard.

(RP)
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