Duisburg Friedrich-Wilhelm-Straße wird Boulevard

Duisburg · Stadt hat Planungen für die Friedrich-Wilhelm-Straße und den Ostausgang vorgestellt.

 Die Friedrich-Wilhelm-Promenade, wie sich die Planer sie vorstellen.

Die Friedrich-Wilhelm-Promenade, wie sich die Planer sie vorstellen.

Foto: Christoph Reichwein

Die City-Runderneuerung geht in die nächste Runde. Am Dienstagabend stellten die städtischen Planer zwei weitere Projekte vor. Planungsdezernent Carsten Tum hatte dazu mit Volker Bünermann vom Dortmunder Ingenieurbüro Bramey Bünermann fachkundigen Beistand eingeladen. Das Dortmunder Planungsbüro ist von der Stadt mit der Neugestaltung der Friedrich-Wilhelm-Straße und mit dem Umbau des Ostausgangsbereichs des Duisburger Hauptbahnhofs beauftragt. Dass für beide Bereiche dringend Handlungsbedarf besteht, machten die Ausführungen Bünermanns mehr als deutlich.

Die Umgestaltung der Friedrich-Wilhelm-Straße zu einer städtischen Achse mit Boulevard-Charakter ist dabei im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der Mercatorstraße und des Kantparks zu sehen. Zurzeit wirkt nach Ansicht der Planer die Verbindungsstraße zwischen Hauptbahnhof und Düsseldorfer Straße eher "unaufgeräumt" und konturlos. Auch wenn die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel für den Umbau nicht gerade üppig sind (2 Mio. Euro), sehen die Planer durchaus Möglichkeiten, die Friedrich-Wilhelm-Straße erheblich aufzuwerten. Dazu sehen die Entwürfe vor, den Straßenquerschnitt drastisch zu verändern. Der Fußweg an der Straßen-Nordseite soll erheblich verbreitert und klarer strukturiert werden. Damit wird Platz für Außengastronomie geschaffen und der Zugang zu den dort anliegenden Geschäften stark verbessert. Zudem erhält die Fahrbahn beidseitig eine reine Busspur, die auch von Radfahrern genutzt werden soll. Der Normal-Verkehr wird nur noch über eine Fahrspur je Richtung fließen. In der begrünten Mittelzone werden Parkplätze vorgehalten. Dieser Bereich soll aber auch komplett begehbar sein und möglicherweise als kleine Kunstmeile zusätzlich aufgewertet werden. Querungsmöglichkeiten sollen ebenfalls optimiert werden. Auf der Südseite des neuen Boulevards wird der Fußweg vor dem dann ebenfalls neu gestalteten Kant-Park mit einem besonderen Belag "aus gebundenem Sand" für einen ganz besonderen Effekt sorgen, wie Stadtentwicklerin Janine Freund erläuterte.

Erhebliche Mängel zeigt auch der Bereich des Ostausgangs des Duisburger Hauptbahnhofs, der nicht nur nach Sicht des mit der Planung beauftragten Ingenieurbüros den Eindruck eines "nicht gerade einladend wirkenden Hinterausgangs" macht. Den Eindruck verstärken nicht oder falsch genutzte Flächen, die oftmals zu Konfliktsituationen zwischen den beteiligten Verkehrsteilnehmern führen. Die Dortmunder Planer schlagen vor, den Verkehr in diesem Bereich generell anders zu leiten. Dabei soll die Einbahnstraßen-Funktion der Otto-Keller-Straße "gedreht" werden und entgegen der derzeitigen Fahrtrichtung vom Bahnhof wegführen. Der provisorische Fernbusbahnhof wird im Zuge der Umbaumaßnahmen auf der Bahnhofs-Westseite demnächst wieder dorthin verlegt. Der Taxi-Bereich - für 15 bis 20 Taxen - wird unmittelbar rechts vor dem Ausgang angesiedelt. Unter anderem fallen die Grünflächen auf dem Vorplatz und die bisherige Zufahrt - demnächst über die südliche Fahrbahn des Vorplatzes - zugunsten eines vergrößerten Bereichs für Fußgänger, Gastronomie und für die Einrichtung einer Fahrrad-Park-Station weg. Verkehrsmäßig wird der Zugang von der Neudorfer Straße neu geregelt. Dafür sorgt dann ein neuer Verteilerkreis, über den auch die Kammerstraße besser an den Bahnhofsvorplatz angebunden wird. Parkmöglichkeiten sind weiterhin an der Otto-Keller-Straße vorgesehen. Kurzzeit- (Kiss and Ride) und Behinderten-Parkplätze sind vor der Ladenzeile geplant.

Einige Diskussionen gab es um die Position der Bus-Haltestellen, die wie gehabt je nach Linie direkt am Ostausgang und an der Neudorfer Straße verbleiben sollen. "Die Orientierung ist für auswärtige Besucher schwierig, das sollte übersichtlicher angeordnet werden", lautete einer der Einwände aus dem Publikum.

(RP)
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