Duisburg Der Freibad-Sommer

Duisburg · Die vielen heißen Tage in diesem Jahr waren nach dem Geschmack der Freibadbetreiber. Kurz vor Ende der Sommerferien ziehen sie eine erste Bilanz.

 Das Freibad von offen.

Das Freibad von offen.

Foto: Christoph Reichwein

25, 30, 35 Grad - der Blick aufs Thermometer lässt schon schwitzen und steigert die Lust aufs Freibad. Doch die Saison näherte sich dem Ende. Die Meteorologen sagen für die nächsten Tage zwar noch Hitze voraus, aber wegen der länger werdenden Nächte könnte es schon bald für den Sprung in den See zu kalt werden. Das haben in den vergangenen Wochen Tausende getan, zur Freude der Freibadbetreiber. Egal ob am Wolfssee und in Großenbaum - beide Schwimmbäder liegen idyllisch mitten im Grünen, sind sehr gepflegt und verfügen seit Jahren nachweislich über eine hervorragende Wasserqualität. Das Ende der Sommerferien ist für die Betreiber ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen. Wer damit rechnet, dass sie in Jubel ausbrechen, der sieht sich allerdings getäuscht.

Das Freibad Wolfsee an der Sechs-Seen-Platte läuft seit vielen Jahren unter der Regie des DJK SV Poseidon Duisburg. Dessen erster Vorsitzender Frank Skrube zeigte sich nur "zufrieden" mit der bisherigen Badesaison. Denn der Sommer sei bislang nicht so gut gewesen, "wie es den Anschein hat". Bis Ende Juli hatten 30.000 Besucher das Freibad am Wolfsee genutzt. "Damit haben wir die Kostendeckung erreicht", so Skrube, der jetzt noch auf zusätzliche warme Tage hofft: "Denn alles, was jetzt noch kommt, nehmen wir gerne mit." Der Poseidon-Vorsitzende denkt wehmütig an alte Zeiten mit Super-Sommern zurück. Zum Beispiel an 2003.

 Die Anlage am Wolfssee ist so weitläufig, dass sie auch an besucherstarken Tagen nicht überfüllt wirkt.

Die Anlage am Wolfssee ist so weitläufig, dass sie auch an besucherstarken Tagen nicht überfüllt wirkt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

"Damals hatten wir hier rund 100.000 Badegäste". Er habe den Eindruck, dass "die Sommer schlechter werden" und vor allem länger andauernde Zeiträume mit sommerlichen Badetemperaturen "eher seltener" geworden sind. Die Tage mit extrem heißen Temperaturen hätten allerdings zugenommen. An den "tropisch heißen" Tagen in diesem Jahr suchten dann auch direkt rund 3000 Gäste pro Tag Abkühlung im Freibad. Etliche Sommer- "Specials" wie Beach-Soccer-Turniere und Live-Musik sorgen für Abwechslung und locken zusätzlich Besucher an.

Geöffnet ist das Freibad am Wolfssee noch bis Ende August. "Aber wenn das Wetter mitspielt, verlängern wir die Badesaison", kündigt Frank Skrube an. Denn wie gesagt, die Kosten sind reingeholt, und nun kann verdient werden, zum Beispiel, um Reserven für das nächste Jahr anzulegen.

 Die Homberger haben um den Erhalt ihres Freibades (oben) gekämpft. In Großenbaum war es ähnlich, wo seit den 1980ern ein Verein Regie führt.

Die Homberger haben um den Erhalt ihres Freibades (oben) gekämpft. In Großenbaum war es ähnlich, wo seit den 1980ern ein Verein Regie führt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Jürgen Dorloff, Vorstandsmitglied des "Trägervereins Freizeit-Anlage Großenbaum", spricht von einem "bisher sehr guten" Sommer. Im Jahr 1982 hat der Trägerverein auf Initiative des damaligen Großenbaumer SPD-Ratsherrn Heinz Bünk das Freibad von der Stadt Duisburg übernommen. Seitdem sorgt der Verein mit seinen ehrenamtlichen Helfern für den funktionierenden Badebetrieb. An die Zahlen des größeren Freibades am Wolfssee kommt man an der Buscher Straße zwar nicht heran, aber "allein an den drei super-heißen Tagen hatten wir rund 1000 Gäste täglich", so der ehemalige Leiter der Schwimm-Rettungswache.

Weil die Anlage in Großenbaum deutlich kleiner ist als die in Wedau, wirkte es an manchen Tagen optisch so, als sei rund um den See auf den Wiesenflächen nicht einmal mehr Platz für ein Handtuch. Wie im Freibad an der Sechs-Seen-Platte kontrollierten auch hier die von der DLRG ausgebildeten Rettungsschwimmer das Geschehen im Wasser und am Sandstrand.

Zufrieden mit dem bisherigen Saisongeschäft ist in Großenbaum auch die Pächterin des Gastronomiebereichs, Elvira Igel. "Das war bisher schon ganz gut" - und bitter nötig. "Denn das vergangene Jahr war eine Katastrophe".

Nicole Ingendoh aus Hünxe hat von ihrer Schwester den Tipp bekommen, zum Baden mal nach Großenbaum zu kommen und ist angetan: "Hier ist es echt schön, man hat viel Platz. Bei uns am Auesee ist es immer so voll." Hält das Wetter, "dann hat das Freibad bis Ende August geöffnet", so Dorloff. Ein Blick auf die Wetterprognosen weist daraufhin, dass sich die Freibadbesucher in dieser Woche noch auf Sonne freuen können, dass die Gewittergefahr wächst und es zum Wochenende unbeständig wird.

(RP)
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