Duisburg Erfolgreicher Sprint zurück ins Leben

Duisburg · David Behre ist Europameister über 400 Meter und Bronze-Medaillengewinner bei den Paralympics 2012. Gestern besuchte er die Buchholzer Unfallklinik. Für ihn war es ein Wiedersehen besonderer Art.

Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik (BGU) in Duisburg hatte gestern einen Ausnahme-Leichtathleten aus dem Behindertensport zu Gast. David Behre, amtierender Europameister über 400 Meter und Bronze-Medaillengewinner bei den Paralympics 2012, war nach Buchholz gekommen, sozusagen zu einem Wiedersehen. Denn vor rund acht Jahren verlor Behre bei einem schweren Zugunglück beide Unterschenkel, aber nicht seinen Lebensmut. Inspiriert von seinem Vorbild, dem bekannten südafrikanischen Läufer Oscar Pistorius, gelang ihm ein äußerst erfolgreicher "Sprint zurück ins Leben".

Möglich wurde die Karriere auf Prothesen - ein Paar davon kostet inklusive Karbonfedern laut Behre bis zu 20 000 Euro - auch durch die intensive Behandlung in der BGU direkt nach dem Unfall. "Die Wurzeln meines Schaffens, meiner sportlichen Karriere liegen in Duisburg. Es ist wie nach Hause zu kommen", sagte Behre gestern im Rahmen einer Veranstaltung, bei der auch die damals behandelnden Ärzte und Therapeuten anwesend waren.

In der Klinik im Duisburger Süden traf der Profileichtathlet zudem auf die Künstlerin Silke Ballheimer, die selbst passionierte Läuferin ist. Die Lebensgeschichte von Behre hatte sie zu einem eindrucksvollen Bild mit einer Bewegungsstudie des Sprinters in leuchtenden Farben angeregt. Dieses Kunstwerk überreichte Ballheimer feierlich dem Geschäftsführer der BGU Duisburg, Ralf Wenzel.

"Wir freuen uns sehr über das tolle Geschenk von Frau Ballheimer", sagte Wenzel bei der Entgegennahme des Bildes. Er hoffe, dass das Motiv und der Athlet mit Vorbildcharakter David Behre anderen Unfallopfern Mut mache, ihr Leben (wieder) selbst in die Hand zu nehmen und neu zu gestalten. Auch der Sportler, der sich gerade intensiv auf die Weltmeisterschaften Ende Oktober 2015 in Katar vorbereitet, zeigte sich begeistert. Es sei viel Dynamik in dem Bild zu erkennen, die Künstlerin habe sich sehr gut in ihn hineingedacht.

Ballheimers Präsent wird nun umgehend einen Ehrenplatz in der Unfallklinik erhalten. Laut Wenzel soll das Bild in einem Bereich ausgestellt werden, wo es Patienten, Besuchern und Klinikmitarbeitern zugänglich ist.

(RP)
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