Duisburg Entwicklungsgesellschaft wird Teil der Gebag

Duisburg · Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg, kurz EG DU, steht vor dem Ende. Zugleich bekommt sie einen Neuanfang. Denn im Januar werden ihre Geschäftsanteile auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag übertragen, die dafür rund 79.000 Euro bezahlen wird. Das EG-DU-Personal wird übernommen. Und auch einen eigenen Aufsichtsrat wird es weiterhin für sie geben.

 Mit baulichen Veränderungen, mit Hilfsangeboten und mit Möglichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung begleitet die EG Du unter anderem Marxloh und seine Bewohner.

Mit baulichen Veränderungen, mit Hilfsangeboten und mit Möglichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung begleitet die EG Du unter anderem Marxloh und seine Bewohner.

Foto: Petershof

Die Entwicklungsgesellschaft wurde 1998 gegründet, um zu verhindern, dass der Duisburger Norden zum Slum wird. Viele Millionen Euro Fördergelder von Land, Bund und EU wurden zunächst nach und nach nach Bruckhausen und Marxloh gelenkt, später dann auch nach Beeck, Laar und Hochfeld. Die Gesellschaft fungierte als Scharnier zwischen Hausbesitzern, Bewohnern und der Stadt und versuchte, die kommunalen Interessen mit denen der Eigentümer und Mieter übereinzubringen. Sie organisierte für die Stadtteilbewohner Gesprächskreise und Hilfsangebote und schulterte u.a. den Bau des Grüngürtels Nord, der inzwischen die Wohngebiete von den Werksanlagen von Thyssen abschirmt.

Doch nicht alles, was die EG DU auf den Weg brachte, zeigt sich im Stadtbild. Vor allem heruntergekommene Häuserzeilen in Marxloh und die anhaltenden Diskussionen über "No Go Areas" und Probleme im Zusammenleben mit Bulgaren und Rumänen scheinen die Gesellschaft zuletzt an ihre Grenzen gebracht zu haben. Weil Fördermittel nicht mehr wie bisher verwendet werden können, ist die finanzielle Existenz der EG DU zudem so bedroht, dass der Rat der Stadt schon im Sommer nach anderen Wegen suchte. In der Ratssitzung am 24. November wird zur Abstimmung gestellt, dass die EG DU Teil der Gebag wird. Das städtische Wohnungsunternehmen plant wie die Entwicklungsgesellschaft die bauliche Aufwertung der Problemstadtteile.

In Marxloh beispielsweise lässt die Stadt bekanntlich eine Schrottimmobilie nach der anderen räumen. Gelingt es, diese Häuser alsbald abzureißen, wäre Platz für Neubebauungen. Gebag-Geschäftsführer Wortmeyer ist überzeugt, dass solche Bautätigkeiten richtige und wichtige Signale für die private Immobilienwirtschaft sind. In Laar will die Gebag rund um die Werthstraße investieren und sich dann immer weiter in dem Stadtteil "ausbreiten", der wegen seiner unmittelbaren Nähe zum Rhein großes Entwicklungspotenzial besitzt.

(RP)
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