Duisburg Elemente entdecken

Duisburg · In der "Herbstakademie" am Albert-Einstein-Gymnasium experimentierten Grundschüler drei Tage mit Feuer, Wasser, Luft und Erde. Das macht Spaß und weckt bei den Nachwuchsforschern Interesse an Naturwissenschaft.

 Die angehende Abiturientin Dinah Veldhoen zeigt Grundschüler Lennox Zink, wie Feuer mit Kalium reagiert. Der Neunjährige ist nur mäßig begeistert. Ihm gefallen andere Experimente mehr.

Die angehende Abiturientin Dinah Veldhoen zeigt Grundschüler Lennox Zink, wie Feuer mit Kalium reagiert. Der Neunjährige ist nur mäßig begeistert. Ihm gefallen andere Experimente mehr.

Foto: Andreas Probst

Rumeln-Kaldenhausen Dinah Veldhoen (17) sprüht Kaliumlösung auf den Bunsenbrenner. Die Flamme lodert bunt, haut Lennox Zink aber nicht vom Hocker. Der Neunjährige rümpft die Nase: "Das riecht wie Stinkekäse!" Dinah lacht. "Die Experimente mit Feuer gefallen den meisten eigentlich am besten", sagt sie. Lennox ist unschlüssig. Mehr Spaß haben dem Viertklässler die Experimente mit Luft und Wasser gemacht. Zum Beispiel flache Steine in den Rhein werfen: "Meiner ist viermal gehüpft", strahlt Lennox.

Unbekanntes erforschen, Dinge selbst ausprobieren — darum geht es in der "Herbstakademie" am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG), die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal stattfand. "Wir versuchen immer, das Programm zu erweitern und neue Versuche einzubringen", erläutert Matthias Nisbach, der Biologie und Geschichte am AEG unterrichtet. Ziel der "Herbstakademie" ist es, Grundschüler für Naturwissenschaft zu begeistern. "Wir wollen den Kindern aber auch die Angst vor der weiterführenden Schulform nehmen", sagt Nisbach. Ab der fünften Klasse steht Biologie auf dem Lehrplan, Physik und Chemie kommen später dazu.

Vorteil der "Herbstakademie": Die Schüler der Oberstufe betreuen und beaufsichtigen die teilnehmenden Grundschüler aus der Umgebung. Freiwillig, denn eigentlich sind ja Herbstferien. "So können die Großen den Kleinen erklären, wie es am Gymnasium ist und was dort gemacht wird", sagt Nisbach. Dinah ist zum dritten Mal dabei: "Es macht Spaß, weil immer andere Kinder dabei sind. Und es ist schön zu sehen, wie die Kleinen neue Sachen entdecken." Während im Chemieraum die Bunsenbrenner lodern, werden nebenan Vitamintabletten in mit Wasser gefüllte Dosen gestopft. Es sprudelt und durch den Druck springt die Dose auf. "Das Experiment war spannend", erinnert sich Lennox.

Neben den zahlreichen praktischen Versuchen und Experimenten in der Schule gibt es aber auch einen theoretischen Teil. In diesem Jahr hielten Experten Vorträge über die Herstellung und Verwendung von Stahl, zwei Physiker erklärten unter dem Titel "Warum hat ein Raumschiff keine Segel" die Gesetzmäßigkeiten des Weltalls. Gestern fuhren die Teilnehmer schließlich zum Rhein, um von einem Gewässerexperten und einem Botaniker etwas über die Tier- und Pflanzenwelt des Flusses zu erfahren. Lennox ist nicht richtig sicher, ob ihm Naturwissenschaft gefällt. Derzeit stehen vor allem Sport und auch Kunst oben, "weil wir da immer viel basteln".

(RP/rl)
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