Unsere WOche Eiserne Nerven gefordert

Duisburg · Der Neubau des Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld hat schon drei Oberbürgermeister beschäftigt. Nach Bärbel Zieling und Adolf Sauerland hat nun Sören Link den Schwarzen Peter und muss eine Lösung finden.

Die jetzt angeordnete Teilsperrung ab kommenden Freitag (und mindestens bis zum Jahr 2020) wird seine Laune sicherlich nicht verbessert haben, denn er weiß mit Sicherheit, welche Probleme dies nach sich zieht. Wäre die Stadt nicht finanziell so gebeutelt, das Thema wäre längst vom Tisch. Aber über Jahre fand sich kein Weg, wie der zweite Bauabschnitt finanziert werden kann.

Ewig zog sich die Suche hin, bis es schließlich zwischen Land, Bezirksregierung, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Stadt eine Übereinkunft gab. Der Brückenzug ist nun Teil eines Gesamtpaketes, zu dem auch die Anschaffung der neuen Zugsicherung im U-Bahn-Tunnel gehört.

Dafür, dass sich der VRR stärker als ursprünglich geplant finanziell einbringt, wird der Verkehrsminister dem Verkehrsverbund einen Ausgleich geben. Die Stadt wiederum muss einen geringeren Eigenanteil aufbringen, als dies ohne diesen Deal der Fall gewesen wäre (musste allerdings zusagen, neue Straßenbahnen zu kaufen).

Viel Zeit ging ins Land, bis dieser Weg endlich eingeschlagen werden konnte. Hätte die Stadt von vornherein die Gelder aus dem finanziell erfolgreich beendeten Cross-Border-Leasing-Geschäft mit dem Schienennetz für den Brückenneubau zur Seite gelegt, würde die neue längst stehen. So aber droht nun über Jahre Chaos.

Auf die Stadt fluchen werden die Autofahrer ab der kommenden Woche aber nicht nur in Ruhrort, sondern auch, wenn sie am Bahnhof vorbei wollen. Die Sperrung der Mercatorstraße verlagert den gesamten Verkehr auf die Ostseite des Hauptbahnhofes, wo schon heute eine Menge los ist.

Wer in und rund um die City in Duisburg unterwegs ist, der wird künftig also noch mehr eiserne Nerven haben müssen als heute schon.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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