Duisburg Eine simple Frage und viele Antworten

Duisburg · Sechs weiterführende Schulen und zwei Jugendeinrichtungen beteiligen sich an den 23. Marxloher Theatertagen.

 Heute ist der letzte Tag des Marxloher Theatertage. Die Werkschau geht dabei einer scheinbar einfachen Frage nach: "Wo ist hier?"

Heute ist der letzte Tag des Marxloher Theatertage. Die Werkschau geht dabei einer scheinbar einfachen Frage nach: "Wo ist hier?"

Foto: Christoph Reichwein (crei)

"Wo ist hier?", dieser Frage gehen derzeit die 23. Marxloher Theatertage nach. Acht Theater- und vier Tanzgruppen aus sechs weiterführenden Schulen und zwei anderen Jugendkultureinrichtungen aus Duisburg stellen sich dieser vermeintlich simplen Frage, die aber viele Antworten zulässt. Veranstalter dieser Theater-Traditionsreihe im Duisburger Norden sind das Internationale Jugend- und Kulturzentrum "Kiebitz" und das Regionalzentrum Nord (RIZ).

Seit Dienstag laufen die Marxloher Theatertage; heute aber ist Schluss. Den Erfolg der diesjährigen Ausgabe steuerte fast schon allein das "Kiebitz integrierte Theater" (KiT) zur Eröffnung im RIZ bei. "Szenen aus dem Alltag" hieß die höchst lebendige Werkschau, die von elf Spielern und drei Betreuern beider KiT-Gruppen unter der Regie von Kemal Demir auf die Bühne gebracht wurde. Beeindruckend, mit welcher Spiellust die verschiedenartig behinderten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, sich der Theaterherausforderung stellten.

"Es gehört ein hohes Maß an Empathie und Erfahrung, Kompetenz und Kreativität dazu, aus diesen höchst unterschiedlichen Menschenbiografien eine gemeinsame Inszenierung hervorzubringen", sagten die beiden Hauptverantwortlichen für das KiT-Projekt, Kemal Demir und die Geschäftsführerin vom "Kiebitz", Müjgan Bayur.

Premiere dieser KiT-Produktion ist allerdings erst im November. Von daher waren die drei gezeigten Episoden ("Döner- oder Pommes-Bude", Beim Arzt" und "Auf dem Arbeitsamt") durchaus bemerkenswert umgesetzt, begann die Theaterarbeit doch erst vor zwei Monaten mit zweimal wöchentlich vier Stunden Proben.

Jede Szene schloss im Übrigen mit Musik und Tanz und verdeutlichte dem Publikum einmal mehr, welche soziale Kraft - neben der Kunst - in Theater steckt.

In dem Tanztheaterstück "Dancing Politics - or beeing silent?", das vom Sophie-Scholl-Berufskolleg im "Kiebitz" aufgeführt wurde, bevor die Theater-AG der Realschule Fahrn ihre Schulsatire à la ZDF-"heute show" im RIZ zeigen konnte, stellten junge Künstler ihre Standpunkte zu aktuell-politischen Themen tänzerisch dar und versuchten dem Vorurteil entgegenzutreten, dass Jugendliche heutzutage nicht mehr politikinteressiert seien. Vorher noch wurde im "Kiebitz" die Ausstellung zum Ankündigungsplakat der diesjährigen Theatertage eröffnet.

Wie jedes Jahr, so fand auch diesmal dazu ein vorgeschalteter Plakatwettbewerb statt, den die Klasse 7 b des Max-Planck-Gymnasiums für sich entscheiden konnte. Siegerplakat der rund 20 aus besagter Klasse eingereichten Entwürfe wurde das von Ahmet Mentese, Ceyhun Sütcü und Mahmut Özdemir.

Heute, zum Abschluss der Marxloher Theatertage, stehen noch einmal das KiT und ihre "Szenen aus dem Alltag" (10 Uhr), die Theaterklasse 6e des Max-Planck-Gymnasiums mit "The Stage is Ours" (11.30 Uhr) und die Theater-AG der neunten Klasse der GHS Comenius-Schule mit "Comedy Battle - Gürtellinie" (12.45 Uhr) auf der Bühne des RIZ. Für zwischendurch gibt es Irischen Stepptanz der AG "Irish Dance" der Gesamtschule Walsum (11 Uhr) und Jazz-Dance der Gruppe "Thunder-Steps" des Abtei Gymnasiums (12.15 Uhr), beides im "Kiebitz".

(O.R.)
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