Duisburg Ein guter Tag für die Freibäder

Duisburg · Duisburg erlebte gestern den bislang heißesten Tag des Jahres. Davon haben auch die Freibäder profitiert, die erst seit einigen Tagen geöffnet sind. Die Wetterprognose der nächsten Tage stimmt die Betreiber aber alles andere als positiv.

 Im Freibad Wolfsee war gestern schon ordentlich was los. Mehr als 500 Badegäste suchten dort gestern Abkühlung - mehr als die Betreiber erhofft hatten.

Im Freibad Wolfsee war gestern schon ordentlich was los. Mehr als 500 Badegäste suchten dort gestern Abkühlung - mehr als die Betreiber erhofft hatten.

Foto: Christoph Reichwein

Alle, die Wärme mögen, konnten sich gestern über den bislang heißesten Tag des Jahres freuen. Kein Wunder bei blauem Himmel und knapp 30 Grad. An vorderster Front haben neben den Eisdielen auch die zahlreichen Freibäder auf ein gutes Geschäft gehofft.

Badeleiter Metehan Karaoglu vom Freibad am Wolfssee war positiv überrascht von dem Andrang der Badegäste: "Das Freibad ist sehr gut gefüllt, das hätte ich niemals erwartet." Schließlich sei gestern auch erst der zweite normale Badetag gewesen. Bereits um 12 Uhr, wenn viele potenzielle Gäste in der Schule oder auf der Arbeit sind, seien mehr als 100 Leute zum See gekommen. Im Verlauf des Tages haben sogar weit über 500 Gäste das schöne Wetter am Wolfssee genossen und sich bei den heißen Temperaturen abgekühlt, wie Karaoglu angibt.

Im Freibad Großenbaum war Jürgen Dottlorf, Vorstand des Trägervereins, der das Bad seit vielen Jahren betreibt, zunächst weniger euphorisch. "Es läuft noch sehr schwach und die Gäste bleiben aus", so Dottlorf, der in den Mittagsstunden 20 Kunden gezählt hat. Er sollte aber mit einer Vermutung recht behalten: "Ab drei Uhr kommen viele aus der Schule oder von der Arbeit zu uns. Dann füllt sich das Freibad erfahrungsgemäß." Knapp 150 Badegäste tummelten sich so laut Dottlorf am Nachmittag rund um den See. Der Großteil davon waren Jugendliche. Locken konnte der Großenbaumer See am ersten offiziellen Badetag vor allem mit einer angenehmen Wassertemperatur von immerhin schon 18 Grad. Auf den heißesten Tag des Jahres haben sich beide Bäder wochen- beziehungsweise monatelang vorbereitet. Im Großenbaumer Freibad haben sich die Betreiber bereits im vergangenen Herbst, aber auch im kompletten Frühjahr, auf die Saison vorbereitet. Am Wolfssee sind in den vergangenen Tagen und Wochen sogar Extraschichten eingelegt worden. Die Badeanlagen müssten dabei vor allem von Müll und Überflüssigem aus der Natur, wie Steine, Äste oder Laub, befreit werden. Zudem müssten die Wasserabgrenzungen gezogen und die Sportanlagen hergerichtet werden.

Leider soll das Wetter ab heute wieder deutlich schlechter werden. Für die beiden Freibäder heißt das vor allem eins: Flexibel sein. "In den nächsten Tagen werden wir spontan entscheiden müssen, ob wir öffnen oder nicht", sagt Karaoglu. Ein Problem sei das aber nicht, da das Bad am Wolfssee binnen weniger Stunden klar Schiff gemacht werden kann - falls das Wetter umschwingt. Auch in Großenbaum sei das Wetter entscheidend dafür, ob das Bad geöffnet hat oder nicht. "Es lohnt sich, vorher einen Blick aus dem Fenster zu werfen", so Dottlorf.

Karaoglu hofft, dass am Wochenende wieder im Wolfssee geplanscht werden kann. "Wir kontrollieren das Wetter sehr oft", so der Badeleiter. "Über Facebook und unsere Internetseite informieren wir dann, ob wir geöffnet haben oder nicht." Heute und morgen bleibt das Freibad dagegen sehr wahrscheinlich zu. Das schwankende Wetter ist definitiv auch ein Problem für die Kasse der Freibäder. "Bei schlechtem Wetter lohnt es sich finanziell nicht, das Bad zu öffnen, da dies bis zu 600 Euro am Tag kosten kann." Denn Personal für die Sauberkeit und für die Sicherheit der Gäste müsse bezahlt werden, auch wenn nur wenige Besucher kommen. Um nicht zu riskieren, ein Minusgeschäft zu machen, bleibt das Freibad dann besser zu.

Am Großenbaumer See müsse es sich ebenfalls "finanziell lohnen", das Bad zu öffnen. Doch Dottlorf und seine Vereinskollegen machen sich insgesamt weniger Sorgen ums Geld: "Wir verfügen über ein ausreichendes finanzielles Polster und können auch einen schlechten Sommer vertragen." Dabei hilft, dass im Gegensatz zum Freibad am Wolfssee das ganze Personal - mit Ausnahme der Rettungsschwimmer - ehrenamtlich arbeitet.

Auch wenn das Wetter in den nächsten Wochen weiterhin wenig Sommer verspricht, sollten sich Freibadbetreiber und Badegäste an das vergangene Jahr erinnern. Da wurde es auch nach Ferienende erst so richtig heiß und die Leute strömten in die Badeanstalten - das Freibad Wolfssee zählte mehrere Tausend am Tag. Auch die städtischen Bäder verlängerten damals die Badesaison um mehrere Wochen.

Neben den Internetseiten und den sozialen Netzwerken der einzelnen Bäder, kann auch bei einer Hotline nachgefragt werden, ob die Freibäder geöffnet sind. Die Telefonnummer ist 0203 2834444.

(jlu)
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