Duisburg Ein Bekenntnis zu mehr Elektroautos

Duisburg · Prof. Ferdinand Dudenhöffer fordert bei der E-Mobilität mehr Mut. Bei einer Podiumsdiskussion an der UDE sprachen Experten über bereits vorhandene Angebot und über ihre Vorstellungen für die Zukunft.

Kaufprämie, mehr Ladestationen: Die E-Mobilität gewinnt bundesweit zunehmend an Fahrt. "Angesichts der Stickoxidbelastung in den städtischen Ballungsräumen ist das auch nötig", stellt Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen (UDE) fest und fordert einen neuen kommunikativen Aufschlag: "Wir müssen dringend über das Thema reden, sonst gelingt der Umstieg nicht."

Deshalb trafen sich jetzt zahlreiche Akteure aus Politik, Wirtschaft, Einzelhandel, Wissenschaft und Kunst an der Uni, um die Elektromobilität zu "beflügeln". Teilnehmer einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion waren unter anderem der Nissan-Europa Geschäftsführer Thomas Hausch, der Chef von Tesla Deutschland, Jochen Rudat, und Dr. Christian Schlosser aus dem Bundesverkehrsministerium.

Vorgestellt wurde zum Beispiel der wegweisende Einsatz des Hildener Bäckermeister Roland Schüren, der seine Filialen ausschließlich mit Elektro- und Erdgasfahrzeugen beliefert und dazu 14 Ladestationen mit regenerativer Energie errichtete. Auch die UDE transportiert ihre Hauspost zwischen den Hochschulstandorten seit kurzem per E-Mobil. Ein weiteres Thema war die Aktion des Kölner Aktionskünstlers HA Schult, der jüngst mit einem Hybrid-Fahrzeug bis nach China reiste und nun öffentlich fordert, dass "das Elektroauto weltweit kein Traum bleiben darf, um unseren Planeten nicht aus der Bahn zu werfen." Prof. Dudenhöffer: "Um das umzusetzen, müssen Interessierte die Möglichkeit haben, sich unverbindlich von den Vorteilen der E-Autos überzeugen zu können."

Dies gehört zu den Hauptzielen des öffentlich geförderten E-Car-Sharing-Projekts RUHRAUTOe, das nun zusammen mit Nissan eine neue Aktion startet: Bis zum 15. September kostet ein Nissan-Leaf an allen RUHRAUTOe-Stationen ein Drittel weniger (3,25 statt 4,90 Euro/Stunde). Und wer sich bis zum Jahresende für ein E-Auto dieses Herstellers entscheidet, kann das Modell zuvor sechs Tage lang kostenlos über RUHRAUTOe testen. Die Gebühren werden anschließend zurückerstattet.

Die RUHRAUTOe-Flotte besteht aus 40 E-Autos und acht verschiedenen Modelltypen. Neu im Angebot ist der BMW 225xe Plug-In, aktuell buchbar an der Station "Essen-Hauptbahnhof", anschließend in weiteren Ruhrgebietsstädten. Die RUHRAUTOe-Flotte verfügt landesweit bereits über 30 Stationen, darunter auch in Bochum, Essen, Dortmund oder auch Duisburg.

Über 2500 Nutzer haben bislang schon über 700.000 Kilometer zurückgelegt. RUHRAUTOe wird im Rahmen der Modellregionen Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit 1,15 Mio. Euro gefördert.

(RP)
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