Duisburg Ein Auto schwebt auf den Klinik-Flur

Duisburg · Die Klinik für Geriatrie in Wedau nutzt einen Mercedes, um ihre Patienten so lange wie möglich fit für den Alltag zu halten. Denn das selbständige Ein- und Aussteigen ist für sie oft ein Problem.

 Dr. Stephan Puke, Geschäftsführer Sana Kliniken Duisburg, Lars Reuter, Leiter der Mercedes-Benz Niederlassung Duisburg, und Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Geriatrie in den Sana Kliniken Duisburg (v.l.), nahmen den neuen Trainings-Wagen in Empfang, der das 36 Jahre Übungstaxi ersetzt.

Dr. Stephan Puke, Geschäftsführer Sana Kliniken Duisburg, Lars Reuter, Leiter der Mercedes-Benz Niederlassung Duisburg, und Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Geriatrie in den Sana Kliniken Duisburg (v.l.), nahmen den neuen Trainings-Wagen in Empfang, der das 36 Jahre Übungstaxi ersetzt.

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Große Eingriffe finden im Klinikum Wedau in der Regel hinter verschlossen Türen in den Operationssälen statt. Und dann handelt es sich in der Regel ja auch um große Eingriffe im Kleinen. Ganz anders war das gestern. Da signalisierte schon ein Kran, dass gleich am Haus irgendetwas Ungewöhnliches passieren wird. Am Haken baumelte gestern Vormittag ein "Trainings-Mercedes", der auf die Empore der Klinik für Geriatrie gehievt wurde. Er ersetzt das in die Jahre gekommene Taxi, das bereits 1979 unter der Leitung des ehemaligen Chefs, Prof. Dr. Martin, zu Trainingszwecken dort geparkt worden war und mit etwas Schwierigkeiten - es hatte sich da oben etwas "festgesetzt" - herunter geholt wurde.

Duisburg: Ein Auto schwebt auf den Klinik-Flur
Foto: Sana Kliniken

"Die Mobilisierung unserer geriatrischen Patienten für ihren Alltag außerhalb der Klinik ist ein sehr wichtiger Aspekt, um so lange wie möglich die eigene Unabhängigkeit zu behalten", erklärt Chefarzt Dr. Wolfrid Schröer. "Häufig sind gerade die für uns kleinen Dinge im Leben für ältere Menschen von großem Wert und stellen doch eine erhebliche Hürde dar." Dazu gehöre zum Beispiel das selbständige Ein- und Aussteigen in oder aus einem Auto. Diese Bewegungsabläufe werden mit Hilfe des Mercedes - ohne Motor - mit Patienten trainiert. Um eine wirklich realistische Situation zu haben, verzichtet die Klinik auf irgendwelche Simulatoren. Denn ein echtes Fahrzeug ist das beste Trainingsmittel.

Hilfreich ist der Wagen aber nicht nur für die Patienten selbst, sondern auch für ihre Angehörigen. Sie können üben, wie sie bewegungseingeschränkten älteren Menschen problemlos und sicher in ein Auto hinein und heraus helfen können. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass sich das bisherige Fahrzeug zu einem Wahrzeichen für die geriatrische Klinik entwickelt hatte und Patienten, Mitarbeiter und Besucher schnell ins Gespräch miteinander brachte. Das wird mit dem Nachfolge-Modell sicherlich nicht anders sein. Aus diesem Grund freuten sich gestern Geschäftsführer Dr. Stephan Puke, Dr. Schröer und sein Team besonders darüber, dass die Mercedes-Benz Niederlassung Duisburg das Ersatzfahrzeug für das bisherige Taxi gespendet hat. Lars Reuter, Leiter der Mercedes-Niederlassung Duisburg, ließ es sich nicht nehmen, den Wagen persönlich zu übergeben und wertete dies als ein Zeichen der Nähe und Verbundenheit zum Standort Duisburg.

(RPN)
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