Duisburg Edeka-Markt kann gebaut werden

Duisburg · Nach einer jahrelangen Hängepartie konnte nun endlich die Baugenehmigung für den Vollversorger mit ergänzendem Handel an der Schulstraße in Baerl erteilt werden. Der Planungsdezernent atmet auf.

 Das Nahversorgungszentrum an der Schulstraße in Baerl entsteht auf einem Grundstück, das in unmittelbarer Nähe der evangelischen Dorfkirche und des Gemeindezentrums liegt.

Das Nahversorgungszentrum an der Schulstraße in Baerl entsteht auf einem Grundstück, das in unmittelbarer Nähe der evangelischen Dorfkirche und des Gemeindezentrums liegt.

Foto: Stadt Duisburg (Archiv)

Da dürften die Baerler jubeln: Der Weg für den Bau eines 1100 Quadratmeter großen Edeka-Marktes an der Schulstraße mit ergänzendem Handel ist endlich frei. Wie die Stadt Duisburg gestern mitteilte, wurde die Baugenehmigung nun erteilt.

Seit dem Jahr 2011 ist der Stadtteil nach der Schließung des letzten kleinen Lebensmittelversorgers von Corinna und Thomas Schoemakers an der Geststraße komplett von der Nahversorgung abgeschnitten. Das Paar hatte den kleinen Markt im Mai 2009 eröffnet, um die Versorgungslücke zu schließen, die nach dem Einssturz der Plus-Filiale an der Augustastraße im Dezember 2005 entstanden war. Als dann aber Anfang 2011 herauskam, dass die Stadt mit potenziellen Investoren verhandelt, die einen großen Supermarkt in Baerl bauen wollten, und diese Pläne immer konkreter wurden, zogen die Schoemakers schließlich die Reißleine: Sie beschlossen, Baerl den Rücken zu kehren. Zu groß war die Angst, dass durch den neuen Vollversorger im Stadtteil eine Konkurrenzsituation entstehen würde, die sie nicht überstehen würden. Also verließen sie Baerl - nicht ahnend, dass es noch so viele Jahre dauern würde, bis das neue Gebäude an der Schulstraße endlich steht und eröffnet.

Dass es so lange dauerte, hatte mehrere Gründe. Die Bezirks- und Ratspolitik musste grünes Licht geben, ein Bebauungsplan musste aufgestellt, der Flächennutzungsplan geändert werden. Vor allem aber zogen juristische Einwendungen das Verfahren in die Länge. Ein Nachbar reichte eine Normenkontrollklage ein, die klären sollte, ob die Stadt beim Genehmigungsverfahren für den Einkaufsmarkt alles richtig gemacht hat. Das Oberverwaltungsgericht Münster entschied letztlich, dass alles seine Richtigkeit hatte.

"Es gab sehr viele unterschiedliche Interessen und Belange, die zu berücksichtigen waren", beschrieb Planungsdezernent Carsten Tum die Situation gestern. Aber jetzt freue er sich, "dass es letztendlich gelungen ist, einen für alle Beteiligten akzeptablen Kompromiss zu finden und nunmehr für Baerl einen Vollversorger anzusiedeln, der in Zukunft wieder die Wege kürzer werden lässt und eine hervorragende Versorgungslage ermöglicht".

Auch Oberbürgermeister Sören Link ist erleichtert: "Unser Ziel ist die Stärkung der Stadtteile. Das ist hier durch die beharrliche Planungsarbeit von Politik und Verwaltung gelungen", kommentierte er die jetzt erteilte Baugenehmigung.

(RP)
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