Duisburg Duisburger zahlen hohe Müllgebühren

Duisburg · Der Bund der Steuerzahler hat gestern seinen Landesvergleich der Müll- und Abwassergebühren veröffentlicht. Der Fokus liegt hierbei auf dem Verbrennungsentgelt. Duisburg liegt über dem Durchschnitt.

 Ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Duisburg bei der Leerung der Wertstofftonne.

Ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Duisburg bei der Leerung der Wertstofftonne.

Foto: WBD

Müll- und Abwassergebühren muss jeder Haushalt in Deutschland zahlen. Doch die Kosten unterscheiden sich von Stadt zu Stadt und von Kommune zu Kommune erheblich, so dass ein Vergleich nach Aussage von Silke Kersken, Pressesprecherin der Duisburger Wirtschaftsbetriebe, kaum möglich ist. "Die kommunen bieten unterschiedliche Leitungen in der Abfallwirtschaft", sagt Kersken. Laut Bund der Steuerzahler liegt Duisburg mit 311,24 Euro Jahresgebühr über dem Landesdurchschnitt von 267 Euro.

Ist in den Kosten Sperrmüll enthalten? Und die Biotonne? Wie verhält es sich mit dem Kostenpunkt Recycling? All das sind Posten, die jede Kommune anders handhabt. "Natürlich gibt es Standardfragen, die miteinbezogen werden. Am Ende ist es aber, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen", sagt die Sprecherin.

Und dennoch vergleicht der Bund der Steuerzahler (BdSt NRW) Abwasser- und Abfallgebühren jedes Jahr aufs Neue - dieses Jahr bereits zum 25. Mal. Gestern hat der BdSt NRW die aktuellen Zahlen veröffentlicht.

In diesem Jahr stehen die Verbrennungs- bzw. Behandlungsentgelte im Fokus des Abfall- und Abwassergebührenvergleichs. In Duisburg beträgt das Verbrennungsentgelt 159,80 Euro. Diese Entgelte zahlen die kreisfreien Städte und die Kreise an die Betreiber von Müllverbrennungs- und Mechanisch-biologischen Anlagen. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Gebühren. Deshalb müssen sie nach Auffassung des BdSt NRW klar aus der Kalkulation der Abfallgebühren hervorgehen. Nur so können die Verbraucher nachvollziehen, wie sich die Gebühren zusammensetzen. In Duisburgs Nachbarstadt Mülheim beispielsweise beträgt das Verbrennungsentgelt lediglich 54 Euro, in Münster sind es dagegen immerhin 230 Euro.

In Duisburg ist dies ein Thema, das bereits seit einiger Zeit für Diskussionen sorgt. Die Stadt entsorgt den Müll bekanntlich in der Verbrennungsanlage Oberhausen. Unter anderem hatte der Verein "Haus und Grund" gegen die Gebühren beklagt und Recht bekommen. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg kündigten mittlerweile an, dass sie das zu viel gezahlte Geld rückerstatten, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Eigentümer der Müllerverbrennungsanlage weiterhin versuchten, gegen die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes in Münster anzugehen.

(RP)
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