Von Vandalen beschädigt Reparatur der Duisburger Rekord-Sandburg dauert Tage

Duisburg · Vandalen sind auf der höchsten Sandburg der Welt in Duisburg herumgeklettert und haben sie schwer beschädigt. Die Erbauer warnen vor solchen Aktionen: Das Klettern auf dem mehr als 16 Meter hohen Sandhaufen sei lebensgefährlich.

Künstler reparieren Rekord-Sandburg
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Foto: Jan Luhrenberg

Auf den ersten Blick ist mit der Duisburger Rekordsandburg noch alles in Ordnung, doch der Schein trügt: Auf der Rückseite des Sandbauwerks sind seit Sonntag wieder Sandkünstler im Einsatz. Unbekannte waren in der Nacht zu Sonntag auf die Sandburg geklettert und hatten sie schwer beschädigt. Die Organisatoren entschieden sich danach, die Burg wieder aufzubauen.

"Wegen der Fußabdrücke gehen wir davon aus, dass es mindestens drei Leute gewesen sind, die die Burg zerstört haben", sagt Michael Jacobi, Sprecher von Schausinsland-Reisen. Die Täter seien rund zehn Meter hoch geklettert, ergänzt Benno Lindel, künstlerischer Leiter der Gruppe, die das 16,68 Meter hohe Sandgebilde gebaut hat. "Viele Stunden warten nun auf das Team, bis die Sandburg wieder einigermaßen so aussieht wie vor dem Vorfall", sagt Jacobi. Er rechne damit, dass die Arbeiten bis mindestens Mitte der Woche dauerten. Die internationale Künstlertruppe, die die Burg baute, wird also noch einige Tage länger in Duisburg bleiben.

Ganz wieder aufgebaut werden kann die Sandburg indes nicht. Die Künstler werden in den kommenden Tagen Relief- und Schnitzarbeiten an den beschädigten Stellen durchführen. Um ganze Elemente neu zu bauen, müsste eine neue Holzverschalung gebaut werden, darauf aber verzichten die Macher.

Keine Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst

Dem zuständigen Sicherheitsdienst macht das Unternehmen Schausinsland-Reisen keine Vorwürfe. Dessen Mitarbeiter hatte von der nächtlichen Kletterei auf der Sandburg nichts mitbekommen. "Die Sandburg hat einen Umfang von 100 Metern, da ist es schwer, alles zu überblicken", sagt Jacobi. "Zudem hat die Aktion wahrscheinlich nur 20 oder 30 Sekunden gedauert."

Größte Sandburg der Welt - Duisburg jubelt
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Foto: Christoph Reichwein

Für die Bewachung habe Schauinsland-Reisen einen Dienstleiter gebucht, der auch vom Landschaftspark Aufträge erhalte, berichtet Claudia Kalinowski vom Landschaftspark. Das Reiseunternehmen habe die Anzahl der Sicherheitsleute selber bestimmen können. "Für die Nachtbewachung ist lediglich eine Person zugeteilt gewesen, die auf keinen Fall 360 Grad im Blick haben kann", sagt Kalinowski.

Klettern auf Sandburg ist lebensgefährlich

Nach Angaben von Schauinsland-Sprecher Michael Jacobi war die nächtliche Kletterei für die Vandalen lebensgefährlich. "Wenn man stolpert oder abrutscht, kann man schnell das Bewusstsein verlieren oder unter mehreren Tonnen Sand begraben werden", sagt er. Anzeigen wolle das Reiseunternehmen die Täter nicht. Ohnehin sei die Chance gering, die Täter zu fassen. Außer Fußspuren hinterließen sie keine Spuren an der Sandburg.

Anwohnerin Ruth Kowalsky ist enttäuscht, dass Vandalen das Kunstwerk beschädigt haben. Sie habe beim Bau mitgefiebert und sei jeden zweiten Tag an der Burg. "Mein Mann ist eigentlich ein Kunstbanause, aber die Sandburg fand auch er toll."

(RP)
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