Familie musste nach Nepal Online-Petition für abgeschobene 14-jährige Bivsi aus Duisburg

Duisburg · Unterstützer der 14-jährigen Bivsi aus Duisburg haben eine Online-Petition gegen die Abschiebung des Mädchens und ihrer Familie gestartet. Bislang fehlen jedoch noch 45.000 Unterschriften.

 Der Eingang des Steinbart-Gymnasiums in Duisburg.

Der Eingang des Steinbart-Gymnasiums in Duisburg.

Foto: Christoph Reichwein

An einem Duisburger Gymnasium ist am Montag die 14-jährige Bivsi während des Unterrichts von der Ausländerbehörde abgeholt worden. Sie wurde noch am gleichen Tag mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben — und das, obwohl das Mädchen in Deutschland geboren wurde.

Im Internet haben nun Unterstützer der Familie eine Petition gestartet, in der sie eine Rückholung von Bivsi und ihren Eltern fordern. Auf dem Portal "Openpetition.de" sollen 50.000 Stimmen für die Aufenthaltsgenehmigung der Familie gesammelt werden. Aktuell wurden erst rund 3500 Stimmen abgegeben.

Sollte die 50.000-Marke geknackt werden, ist damit jedoch noch keine offizielle Entscheidung gefallen. Ziel solcher Online-Petitionen ist vor allem das bürgerliche Engagement. Die Petition könnte jedoch im Landtag oder sogar im Bundestag vorgelegt werden und somit in Politik und Gesellschaft Gehör für den Fall schaffen — sofern die benötigte Stimmenzahl erreicht wird.

Der Abschiebung der Familie war eine jahrelange Klage der Betroffenen vor Gericht vorrausgegangen. Vor 15 Jahren, also vor der Geburt von Bivsi, beantragten ihre Eltern erstmals eine Aufenthaltserlaubnis. Die letzte Klage wurde im März 2016 abgewiesen. Auch die Härtefallkommission des Landes NRW lehnte einen Antrag ab.

In den sozialen Netzwerken wurde in den vergangenen Tagen vor allem die Vorgehensweise kritisiert, mit der die Ausländerbehörde die Familie am Montag abgeschoben hatte. Vor den Augen ihrer Mitschüler holten der Schulleiter und eine Lehrerin das junge Mädchen aus dem Unterricht des Duisburger Steinbart-Gymnasiums. Die Ausländerbehörde brachte die Familie zum Frankfurter Flughafen. Die Eltern hatten möglicherweise das Mädchen nicht über die Abschiebung informiert.

(skr)
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