Duisburg Drei heitere Werke im Serenadenkonzert

Duisburg · Ein Nonett der Duisburger Philharmoniker sorgte im Kreuzgang der Abtei Hamborn für Entspannung.

 Unter den Bäumen im Kreuzgang der Abtei Hamborn ließ es sich aushalten bei den hohen Temperaturen.

Unter den Bäumen im Kreuzgang der Abtei Hamborn ließ es sich aushalten bei den hohen Temperaturen.

Foto: Christoph Reichwein

So lässt man sich den Abend eines heißen Sommertags gefallen: beim Serenadenkonzert der Duisburger Philharmoniker im Kreuzgang der Abtei Hamborn, angenehm temperiert unter Bäumen und mit einer leichten Brise. Auf die ersten beiden Serenadenkonzerte im Franz-Haniel-Hof im Rathaus (die RP berichtete) folgen auch in diesem Jahr zwei weitere in der Abtei.

Drei heitere Werke standen auf dem Programm, Höhepunkte der Kammermusik und zugleich durchaus entspannend. Das erste war die erste jener Streichersonaten, die der spätere Opernmeister Gioacchino Rossini 1804 im zarten Alter von zwölf Jahren schrieb. Das Komponieren hatte er sich selbst durch das Studium der Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart sowie später Ludwig van Beethoven beigebracht. Die G-Dur-Sonate beginnt mit einem Zwitschermotiv der ersten Geige - es wurde im Kreuzgang sofort von einem Singvogel im Baum aufgenommen, der sich auch danach noch ein paar mal zu Wort meldete.

Matthias Bruns und Aroa Sorin (Violine), Fulbert Slencka (Violoncello) und Hanno Fellermann (Kontrabass) überdeckten ihre fast schwammigen Töne erfolgreich durch wirklich spritziges Spiel. Genauestens erfasst wirkte dann die dezent dissonierende Kleine Kammermusik für Bläserquintett op. 24 Nr. 2 (1922) von Paul Hindemith. Es gelang Stephan Dreizehnter (Flöte), Imke Alers (Oboe), Andreas Oberaigner (Klarinette), Nicolai Frey (Horn) und Katharina Groll (Fagott) sogar, die sanfte Mystik dieser Musik heraus zu bringen.

Die genannten Mitglieder der Duisburger Philharmoniker vereinigten sich schließlich erfolgreich zu dem kaum noch bekannten, aber großartigen "Gran Nonetto" F-Dur op. 31 (1813) von Louis Spohr, wobei Aroa Sorin zu ihrem Hauptinstrument Viola wechselte. Vorbild ist hier eher Mozart als Beethoven, der fand das frühromantische Nonett seines jüngeren Kollegen etwas verworren. Das dritte Serenadenkonzert enthielt kaum mehr als eine Stunde Musik, dennoch gingen hernach alle zufrieden nach Hause.

Im vierten Serenandenkonzert am Freitag, 4. September, um 20 Uhr, in der Abtei Hamborn, spielt das Studio-Orchester Duisburg unter der Leitung von Thomas Jung dann abwechselnd Werke für Holzbläser und für Streichorchester.

(hod)
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