Frau und Kind in Bonn getötet Verdächtiger in Doppelmordfall in Duisburg verhaftet

Duisburg · Der wegen eines Doppelmordes in Bonn gesuchte Tatverdächtige Marc S. ist in der Nacht zu Dienstag im Duisburger Rotlichtviertel festgenommen worden. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

 Vor diesem Bordell in Duisburg auf der Vulkanstraße ist der Tatverdächtige festgenommen worden.

Vor diesem Bordell in Duisburg auf der Vulkanstraße ist der Tatverdächtige festgenommen worden.

Foto: Christoph Reichwein

Wie die Polizeidienststellen in Bonn und Duisburg unserer Redaktion bestätigten, wurde Marc S. im Rotlichtviertel an der Vulkanstraße festgenommen. Er soll sich nach Informationen unserer Redaktion vor dem Bordell "Vulkan 25" aufgehalten haben. Gegen 2.20 Uhr war er von einem Passanten erkannt worden, der die Polizei verständigte. Die Beamten konnten den des Mordes Verdächtigen ohne Widerstand festnehmen. Danach wurde er nach Bonn gebracht.

Der 46-Jährige steht unter Verdacht, seine Ex-Lebensgefährtin, eine 48-jährige Frau, und den gemeinsamen elfjährigen Sohn getötet zu haben. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den an Armen und Hals stark tätowierten Marc S..

In der Nacht zum Montag hatte ein Spezialeinsatzkommando die Wohnung des früheren Lebensgefährten und Vater des Jungen in Bonn-Duisdorf gestürmt, ihn aber nicht angetroffen. Daraufhin veröffentlichte die Polizei ein Foto des Mannes, der aus Moers stammen soll.

Die Mutter und das Kind wurden am Sonntagnachmittag von der Polizei tot in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus des Stadtteils Duisdorf aufgefunden, nachdem sich Nachbarn um deren Verbleib gesorgt hatten. Die "Gesamtumstände" ließen die Beamten dann auf ein Gewaltverbrechen schließen.

Eine eingerichtete Mordkommission ließ Spuren sichern sowie Nachbarn und Kontaktpersonen befragen. Nähere Angaben zu den Todesursachen machte die Polizei zunächst nicht. Sie erklärte aber, die Frau und das Kind seien sofort tot gewesen.

15.000 Euro gestohlen

Am Dienstag wurde Haftbefehl gegen den Verdächtigen wegen des Vorwurfs des Mords erlassen. Dem 46-Jährigen wird Habgier und Verdeckungsabsicht vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Tötung im Zusammenhang mit 15.000 Euro steht, die der Tatverdächtige der Frau gestohlen haben soll. Es ist aber noch völlig ungeklärt, ob er die Taten begangen hat, um an das Geld zu gelangen oder ob sie ihn dabei erwischt hat und er sie deshalb getötet hat.

Der Tatverdächtige, der sich von einem Anwalt vertreten lässt, sagt, dass er am Freitag das Geld unbemerkt entwendet hat, dass er danach die Wohnung aber nicht mehr betreten hat. Mit der Tötung will er nichts zu tun haben und erst bei der Festnahme davon erfahren haben.

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