Markus Schürmann Dieses Jahr wird eine Schaffensphase

Duisburg · Vor einem Jahr hat der "RundeTischRuhrort" seine Arbeit aufgenommen. Sein Sprecher blickt zurück und nach vorn.

 Der Landschaftsarchitekt Markus Schürmann möchte dazu beitragen, Ruhrort auch mit Kunst und Kultur aufzuwerten.

Der Landschaftsarchitekt Markus Schürmann möchte dazu beitragen, Ruhrort auch mit Kunst und Kultur aufzuwerten.

Foto: rp-archiv

Im November 2014 gründete sich ein Gremium, dass sich "RunderTischRuhrort" nennt. 15 städtische, unternehmerische und bürgerschaftliche Einrichtungen und Initiativen gehören mittlerweile diesem Kreis an, der sich als globales Ziel gesetzt hat, Ruhrort von einem liebenswerten zu einem noch mehr lebenswerten Stadtteil hinzuführen. Der Landschaftsarchitekt Markus Schürmann ist sein Sprecher. Mit ihm sprach RP-Autor Olaf Reifegerste.

Vor einem Jahr hat sich der "RundeTischRuhrort" gegründet. Was hat sich inzwischen getan?

Schürmann Nach der Gründungsversammlung am 18. November 2014 fand Ende vergangenen Monats die mittlerweile fünfte Sitzung des "RundenTischRuhrort" statt. Wir tagen einmal im Quartal, und zwar immer im ehemaligen evangelischen Gemeindehaus, dem Sitz des Kreativquartiers Ruhrort. Bei der Gründungsveranstaltung fehlten noch die Bezirkspolitik und die Duisburger Hafen AG (Duisport). Das hat sich inzwischen geändert, denn jetzt sitzt mit Hans-Joachim Paschmann der Bezirksbürgermeister und mit Professor Thomas Schlipköther ein Vorstandsmitglied von Duisport am Tisch. Wegen der Besonderheit des Hafens für den Stadtteil ist die Hafenbehörde durch seinen Hafenkapitän, Mario Adams, extra vertreten.

Warum ist "nur" die Bezirkspolitik, nicht aber die Stadtpolitik in dem Gremium?

Schürmann Der "RundeTischRuhrort" sollte kein von der Politik dominiertes Gremium sein, sondern vor allem eines der Akteure vor Ort. Die Stadt ist durch ihre beiden Dezernate Stadtentwicklung sowie Familie, Bildung und Kultur beteiligt. Das wird von allen als völlig ausreichend angesehen. Und wenn es Themen gibt, die eine besondere Erörterung erfordern, werden entsprechende Gäste eingeladen. So hatten wir die ECCE ("European Centre for Creative Economy") zu Gast, als es um die inhaltliche Abgrenzung zwischen dem "RundenTischRuhrort" und den "Round Tables" der "Kreativ.Quartiere" ging. Auch waren der Ruhrorter Projektentwickler Konrad Jocks zusammen mit dem Investor Wilhelm Albert, Herzog von Urach und Graf von Württemberg, zum Thema Immobilien im Stadtteil eingeladen. Und in der Septembersitzung stellte der Künstler Jörg Mazur sein Kunstprojekt "Rhineheart" vor.

Welche wichtigsten Themen hat man 2015 in dem Kreis diskutiert?

Schürmann Alle unsere Themen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung, Gesellschaft und Kultur. Dabei spielt der Hafen eine besondere Rolle, vor allem, wenn es um die Entwicklung der Wasserlage Ruhrorts hinsichtlich Wohnen, Leben und Arbeiten geht. Wohnen am Wasser, Wirtschaft am Wasser, Freizeit am Wasser - das sind die stets wiederkehrenden Schlagworte in unseren Diskussionen. So haben wir über verschiedene Wohnformen gesprochen, wie zum Beispiel das Genossenschaftswohnen, über den anzukurbelnden Tourismus, Stichwort Kreuzfahrtschiffe, ebenso wie über den verbesserungswürdigen Ausgehwert, Stichwort Gastronomie, aber auch um bevorstehende Gewerbeansiedlungen im Bereich des historischen Werfthafens. Doch die zweistündigen Sitzungen sind viel zu kurz, um alle Details anzugehen und die Debatte in die Tiefe zu führen. Insofern gibt es genügend weiterzuführende, aber auch vorzubereitende Arbeiten zwischen den Quartalssitzungen des "Runden Tisches". Das übernimmt dann das so genannte "Kompetenzteam Ruhrort", dem Peter Wedekind, Dirk Grotstollen, Dirk Lechtenberg, Sebastian Leleux und ich angehören. So waren wir es, die beispielsweise der Ruhrtriennale für deren diesjährige Kunstinstallation "Ausstellungsstück" die entsprechenden Aktionsräume in Ruhrort vermittelten.

Und wie geht es weiter in 2016?

Schürmann 2016 wird das Jahr der "Schaffensphase". Wir werden beobachten, was aus dem "Rhineheart"-Projekt wird und wie es insgesamt weitergeht mit der "Wassermeile" - sprich Werfthafen, Hafenmund/Mercatorinsel, Mühlenweide und Eisenbahnbassin. Letzteres Thema wird immer wieder rückgekoppelt mit dem Masterplan Ruhrort, den Haniel, die GEBAG, Duisport und die Stadt Duisburg 2009 gemeinsam entwickeln ließen. Die erste Sitzung im kommenden Februar wird aber bestimmt sein von den Ergebnissen der internationalen Kontakte des Lokal Harmonie, das mit all seinen Aktivitäten stets um Außenwahrnehmung von Ruhrort bemüht ist - und damit großen Erfolg hat.

(RP)
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