Duisburg Die ganze Siedlung soll verkauft werden

Duisburg · Nach der Absage des FOC-Projektes in Hamborn wird unter anderem über die Weiterverwendung der angrenzenden Zinkhüttenplatz-Siedlung diskutiert. Sie soll verkauft werden, vermutlich an die Gebag.

 Dreiviertel der rund 400 Wohnnungen in der Zinkhüttenplatz-Siedlung stehen leer. Die Gebag soll Interesse haben, diese Immobilien zu kaufen.

Dreiviertel der rund 400 Wohnnungen in der Zinkhüttenplatz-Siedlung stehen leer. Die Gebag soll Interesse haben, diese Immobilien zu kaufen.

Foto: reichwein

Rund 300 leerstehende Wohnungen auf einem vergleichsweise kleinen Areal - so sieht es derzeit aus in der Zinküttenplatz-Siedlung zwischen Hamborn und Marxloh. Rund 100 weitere Wohnungen sind noch belegt. Eigentlich hätte der große Immobilienbesitz von Immeo längst abgerissen sein sollen. Der Investor für das Factory Outlet Center hätte die Siedlung gekauft, weil er den Platz für sein großes Designer-Center benötigt hätte. Doch daraus wird bekanntlich nichts.

Aus Kreisen der Wohnungswirtschaft ist nun zu hören, dass Immeo seinen Besitz veräußern will, und zwar an das städtische Wohnungsbauunternehmen Gebag. Diese Lösung ist offenbar diejenige, die im Rathaus am Burgplatz für die beste gehalten wird. Auf diesem Wege ließen sich viele Probleme lösen, die die Stadt an dieser Stelle durch die Absage des FOC nun hat.

So könnte sie beispielsweise die Entwicklung der Fläche der Rhein-Ruhr-Halle in Abstimmung mit dem Tochter-Unternehmen viel leichter vorantreiben, als das mit einem Fremden möglich wäre. Kauft sie Immeo den Besitz ab, so drohen ihr vielleicht auch keine Schadensersatzklagen. Immerhin hatte das ehemalige Thyssen-Wohnungsunternehmen schon mit den Einnahmen aus dem Verkauf an den FOC-Investor kalkuliert.

Und außerdem: Bekäme einer der Global-Player unter den Immobilienkonzernen den Zuschlag, wie wäre es dann um den sozialen Frieden bei den wehrhaften Mietern bestellt?

Für die Stadt bedeutete die Gebag-Lösung zugleich, den dringend benötigten Wohnraum zu haben, der in einiger Zeit für die dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen muss. Denn viele von denen, die hier in Duisburg auf die Anerkennung als Asylant warten, werden hier in der Stadt bleiben wollen.

Bei der Gebag kursieren bereits die ersten Überlegungen, was man mit der Siedlung machen könnte. Die dort noch lebenden rund 100 Mieter hatten sich bekanntlich erfolgreich dagegen gewehrt, auszuziehen, als Immeo die Siedlung leer zog. Sie werden auch bei einem Besitzerwechsel am Zinkhüttenplatz nicht freiwillig gehen. Es gibt erste Überlegungen, den Siedlungsteil in Richtung August-Thyssen-Straße zu sanieren bzw. zu modernisieren. Die Wohnungen sollen dann den Altmietern angeboten werden.

Die übrigens 300 Wohnungen sollen hergerichtet werden, um sie für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Weil das Land solche Umbaumaßnahmen für diesen Personenkreis fördert, wäre die Variante für die Gebag auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant, zumal das den sozialen Zielen des gemeinnützigen Wohnungsunternehmens entspricht.

(RP)
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