Duisburg Der RRX sorgt für weniger Lärm

Duisburg · Gut 90 Prozent der Bürger, die am Rande der stark-befahrenen Bahntrasse zwischen Mülheim, dem Hauptbahnhof und Düsseldorf leben, werden von der neuen Zugverbindung profitieren.

 Zwischen Angermund und Großenbaum führen die Gleise heute schonganz nah an den Wohngebieten vorbei. Zwischen Angermund und Großenbaum führen die Gleise heute schonganz nah an den Wohngebieten vorbei.

Zwischen Angermund und Großenbaum führen die Gleise heute schonganz nah an den Wohngebieten vorbei. Zwischen Angermund und Großenbaum führen die Gleise heute schonganz nah an den Wohngebieten vorbei.

Foto: Reichwein

Gestern Abend (und erneut am heutigen Abend) informierten die RRX-Projektplaner bei zwei Bürgersammlungen über die Lärmsanierung, die mit der neuen Regionalverbindung RRX Einzug halten wird. Gestern stand der Abschnitt zwischen Kaiserberg und dem Hauptbahnhof im Fokus, heute dreht sich alles um das Stück zwischen Hauptbahnhof und Angermund.

Inzwischen liegen die ersten Berechnungsergebnisse der schalltechnischen Untersuchung für die zwei Planungsabschnitte auf Duisburger Stadtgebiet vor. Auf der Grundlage des heutigen Lärmpegels ergibt sich, in welchen Abschnitten entlang der Trasse Maßnahmen zur Schallreduzierung notwendig und in welche Form sie denkbar sind. Nicht überall können bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände gesetzt werden. Ruhe sollen auch die "besonders überwachten Gleise" bringen, die regelmäßig blank geschliffen werden. Daneben ist die Dämmung von Fenstern, Fassaden oder auch Dächern möglich - je nach Notwendigkeit, die die Lärmgutachter ermitteln.

Gerade auf dem Abschnitt zwischen Kaiserberg und Hauptbahnhof wird dies der Fall sein, obwohl auch hier Wände gesetzt werden sollen. Das geschieht nicht allein im Zuge der RRX-Planungen, sondern auch mittels des Lärmsanierungsprogrammes des Bundes. Den Anwohnern wird es relativ egal sein, auf wessen Veranlassung Lärmschutz stattfindet, Hauptsache es wird ruhiger. Das können die RRX-Planer allerdings nur für die Bereiche versprechen, "in denen wir selber bauten", so Michael Kolle, Technischer Projektleiter RRX.

Die Berechnungen, die den Untersuchungsergebnissen zu Grunde liegen, basieren auf der Annahme, dass künftig fast 700 statt der heute 500 Züge zwischen dem Hauptbahnhof und Düsseldorf fahren werden, wobei die Zahlen schon so hoch gesetzt wurden, "dass wir auf der sicheren Seite sind", so Kolles Kollegin Laura Hoppenheit.

Seitens der RRX-Planer gibt es auf dem längsten Teil der Strecke durch Duisburg Lärmschutzwände, manchmal beidseitig, manchmal auch nur auf einer Seite der Schienen. In Wanheimerort beispielsweise ist geplant, auf der Seite in Richtung Kalkweg Wände zu errichten. Auch wenn die Fahrgäste dann nicht mehr so wie heute auf die Bebauung gucken können, die Bewohner werden dankbar sein.

Etlichen Anliegern rückt die Schienentrasse enger ans Grundstück heran. Zwischen Großenbaum und Angermund zum Beispiel werden zwei weitere Gleise hinzukommen. Hinter voraussichtlich vier Meter hohen Lärmschutzwänden auf beiden Seiten der Trasse werden die dortigen Wohngebiete (teilweise sind dort auch sechs Meter hohe Schallschutzwände geplant) verschwinden. Auch entlang der Duissern- und Blumenthalstraße sind Lärmschutzwände wahrscheinlich, die zum Teil durch das Projekt RRX realisiert werden, zum Teil aber auch mittels des Lärmsanierungsprogrammes des Bundes.

Wer sich jetzt schon auf ruhigere Nächte freut, den wird enttäuschen, dass daraus zumindest in Bezug auf den Bahnlärm vorerst wohl noch nichts wird. Die Planungs- und Genehmigungsphase zieht sich noch bis mindestens 2022 in die Länge, dann folgt die Vorbereitungszeit für die Bauarbeiten, mit denen vermutlich nicht vor 2025 begonnen wird. Weil das ganze Projekt in einzelne Abschnitte aufgeteilt worden ist, kann in Duisburg schon an einer Stelle begonnen werden, während es an einer anderen noch etwas dauert - zum Beispiel, weil noch Anwohnerklagen anhänglich sind, mit denen in Angermund gerechnet wird.

Der RRX wird indes schon sehr viel früher fahren, vermutlich ab dem Fahrplanwechsel 2017/2018. Dann aber wird er vorhandene Gleise nutzen und nicht zu einem engeren Takt im Regionalverkehr sorgen. Aber es ist gut möglich, dass die moderneren Züge ein bisschen weniger Krach machen als manche der alten Regionalbahnen, die heute noch über die Strecke rattern.

(RP)
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