Serie Menschen Für Gesundheit Der Kampf gegen Brustkrebs

Duisburg · Das Malteser Krankenhaus St. Anna in Huckingen ist ein zertifiziertes Brustzentrum. Es bietet im Kampf gegen den Krebs eine ganzheitliche medizinische Versorgung, bei der auch die Seele miteinbezogen wird.

 Chefärztin Dr. Margarita Achnoula (r.), Breast-Care-Nurse Gudrun Krüger (l.) freuen sich zusammen mit der ehemaligen Patientin Annegret Jost über deren erfolgreiche Brustkrebsbehandlung.

Chefärztin Dr. Margarita Achnoula (r.), Breast-Care-Nurse Gudrun Krüger (l.) freuen sich zusammen mit der ehemaligen Patientin Annegret Jost über deren erfolgreiche Brustkrebsbehandlung.

Foto: Bianca Treffer

Als die Diagnose Brustkrebs im März 2012 kam; brach für Annegret Jost erst einmal eine Welt zusammen. "Ich hatte gerade meine Mutter an Darmkrebs und meine Tante an Gebärmutterkrebs verloren. Doch ich habe mir gesagt, ich will nicht die Nächste sein", erinnert sich die Duisburgerin. Im Malteser-Krankenhaus St. Anna in Duisburg- Huckingen startete die Behandlung.

Im Fall von Jost ging es mit einer Chemotherapie los, die den drei Zentimeter großen Tumor auf 0,9 Zentimeter schrumpfen ließ. Es folgten eine Operation und eine Strahlentherapie. "Was mir neben der medizinisch fachlichen Betreuung mehr als nur geholfen hat, war die Herzenswärme, die ich auf der Station gespürt habe. Gerade wenn es mir nicht gutging, war eine Breast-Care-Nurse für mich da. Das hat einfach nur gutgetan", sagt Jost.

Genau das ist das Konzept der Gynäkologie und Geburtshilfe vom Malteser-Krankenhaus St. Anna. Die Abteilung ist nicht nur seit 2008 ein zertifiziertes Brustzentrum mit einer ganzheitlichen Versorgung, sie bietet mehr. "Wir sehen nicht nur die Erkrankung einer Frau, sondern auch andere Bedürfnisse. Wir versuchen, Sorgen und Ängste rund um die Erkrankung abzufangen. Das Körperbild spielt eine wichtige Rolle", sagt Chefärztin Dr. Margarita Achnoula. Die besondere Art der Betreuung fängt schon bei der Diagnose an. Das Brustzentrum verfügt über speziell ausgebildete Brustfachschwestern, die sogenannten Breast-Care-Nurses. Sie sind bereits bei der Probenentnahme und dem Befund dabei und stehen der betroffenen Frau neben dem Ärzteteam von der ersten Sekunde an zur Seite.

Die Befunde liegen in der Regel bereits einen Werktag nach der Entnahme vor. Schon ein eigener Tastbefund mache eine Frau nervös, weiß die Chefärztin aus ihrer langjährigen Erfahrung. Daher ist es dem Brustzentrum wichtig, kurzfristig Termine zur Abklärung anzubieten und auch nach den Proben- entnahmen so schnell, wie es nur geht, die Befunde vorliegen zu haben.

Zeitnahe Termine sind das Stichwort. Schon beim Befund findet beim Brustzentrum vom St. Anna ein Gespräch mit der Ärztin statt, bei dem auch die betreuende Breast-Care-Nurse zugegen ist. Beim Gespräch wird unter anderem auch die Terminplanung für die weiteren Untersuchungen und die Therapie festgelegt.

Das Brustzentrum bietet in dieser schweren Situation ein Rundrum-Sorglos-Paket an. Keine Frau muss sich alleine um die nächsten Schritte kümmern. Das Team um Achnoula steht jeder Frau zur Seite. "Wir sind ein Brustzentrum mit einer sehr familiären Atmosphäre. Das zeichnet uns aus", betont Achnoula. Das spiegele sich nicht nur in der jeweiligen, individuell auf die Erkrankung zugeschnittenen Therapie wieder. Ob es nun eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie sowie brusterhaltender Operation ist, eine Wiederherstellung nach einer Brustentfernung oder eine andere Therapievariante: das interdisziplinäre Netzwerk sorgt für eine optimale Behandlung. Kosmetikseminare, das Thema Haarersatz, Tipps, wie Tücher und Co: in den Einsatz gehen können, das Angebot des Psychoonkologischen Dienstes, der Sozialdienst, um auch durch die Krankheit bedingte familiäre Engpässe aufzufangen - all das gehört zu den ergänzenden Angeboten.

Und dann gibt es da noch die Stoffherzen mit den langen Ohren vom Inner Wheel Club Duisburg. Die Herzen mit dem Slogan von "Von starken Frauen für starke Frauen" machen nicht nur Mut, sondern sind auch praktisch um die Achselhöhle nach einer Operation zu entlasten.

"Ich habe mich im Brustzentrum von St. Anna sehr gut aufgenommen gefühlt", beschreibt Jost ihre Behandlungszeit, die von März bis Anfang Dezember 2012 ging. Ihr Mann schenkte ihr ein Genesungsfest mit Familie, Verwandten und Freunden.

Ganz oben auf der Gästeliste standen zwei Namen, nämlich der von Achnoula und Gudrun Krüger, die betreuende Breast-Care-Nurse. "Wir beide haben uns sehr gefreut und die Einladung gerne angenommen. Für uns ist das ein Zeichen, dass unser Konzept ankommt", sagt die Chefärztin. Die familiäre Atmosphäre betrifft aber nicht nur das zertifizierte Brustzentrum, sondern gilt für den gesamten Bereich der Gynäkologie und der Geburtshilfe im St. Anna.

(RP)
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