Duisburg Datenpanne bei "Zensus"

Duisburg · Domenico Terrana will kein Hochheider sein. Nicht, dass er etwas gegen den Duisburger Stadtteil hätte, oder gegen seine Einwohner – er wohnt nur eben einfach nicht dort.

Domenico Terrana will kein Hochheider sein. Nicht, dass er etwas gegen den Duisburger Stadtteil hätte, oder gegen seine Einwohner — er wohnt nur eben einfach nicht dort.

Eine Datenpanne bei der Volkszählung "Zensus 2011" ist dafür verantwortlich, dass er und seine Nachbarn jetzt mit fehlerhaften Schreiben der Behörden bombardiert werden.

Terrana lebt in einer Eigentumswohnung an der Friedrich-Ebert-Straße in Hochemmerich. Die Zensus-Fragebögen, die ihm zugeschickt wurden, waren noch richtig adressiert und kamen deshalb pünktlich bei ihm an. In den Texten der Fragebögen selbst allerdings wird seine Immobilie der Adresse "47198 Duisburg Hochheide" zugeordnet, mit dem ausdrücklichen Hinweis: "Alle Fragen in diesem Fragebogen beziehen sich auf diese Anschrift".

Domenico Terrana regt das auf. "Ich kann keine Auskünfte zu Hochheide geben", schimpft er. Derartige Verwechslungen bei Postleitzahlen könnten die gesamten Ergebnisse des Zensus 2011 ad absurdum führen, "und das kostet alles unsere Steuergelder. Es ist unverzeihlich, dass ein Amt so einen Fehler begeht".

Sieben Postleitzahlen

Zumal er argwöhnt, dass ähnliche Irrtümer derzeit im großen Stil stattfinden könnten. "Das ist alles darauf zurückzuführen, dass es vier Friedrich-Ebert-Straßen in Duisburg gibt, und zwar mit sieben verschiedenen Postleitzahlen", führt er aus. "Wir sind in unserer Wohnanlage 160 Parteien in fünf Häusern. Ich gehe davon aus, dass alle Wohnungseigentümer fehlerhafte Fragebögen bekommen haben." Die Nachbarn jedenfalls, mit denen er darüber gesprochen habe, hatten alle vom selben Fehler berichtet.

Und nun sei "Friedrich-Ebert-Straße" ja bei weitem nicht der einzige Straßenname, den es in Duisburg häufiger gibt. "Wir vermuten deswegen, dass nicht nur bei unserer Wohnanlage ein solcher Fehler aufgetreten ist", so Terrana.

Korrektur "schlichtweg ignoriert"

Was ihn besonders ungehalten macht: Schon auf dem Fragebogen zur Vorbereitung des Zensus hatte er auf die falsche Adresse hingewiesen. Offenbar habe man seine Einwände "schlichtweg ignoriert", statt Fehler zu korrigieren.

Unabhängig vom Ärger mit dem Zensus: Wenn es nach Domenico Terrana ginge, dann sollte die Stadt das Problem mit ihren Straßennamen mal in Angriff nehmen. Zu ärgerlichen Irrfahrten komme es da nämlich häufiger. "Wenn Sie Post zur Friedrich-Ebert-Straße schicken, wissen Sie nie, wo sie landet", sagt er. Und Ortsunkundige verzweifelten am Navigationsgerät durch die Unterscheidung zwischen Rheinhausen, Hochemmerich und Friemersheim.

(RP)
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