Erklärung Das steht im Beschluss des Integrationsrates

Duisburg · In der vom Integrationsrat beschlossenen Resolution unter der Überschrift "Eine Lüge ist eine Lüge und bleibt eine Lüge; gegen die Verleumdung der Türkei" steht unter anderem wörtlich: "Wir, die Vertreter vieler türkischstämmiger Bürger Duisburgs, wenden uns hiermit gegen die Verleumdung unseres Herkunftslandes und unserer Vorfahren. Ein Völkermord oder eine beabsichtigte Vernichtung einer ganzen Volksgruppe hat es in der Türkei nie gegeben. Die Unterstützer dieser Erklärung stammen aus unterschiedlichen politischen Lagern, aber wir wenden uns gemeinsam gegen die Verurteilung unseres Herkunftslandes, der Türkei. Die Behauptung, die Türkei hätte von 1915 bis 1917 Völkermord an den Armeniern begangen, ist so schwer und ungeheuerlich, dass sie auch mit Fakten und eindeutigen Beweisen belegt werden müsste. Dies ist bis heute nicht geschehen. Dass es zu Vertreibungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen kam, ist unstrittig, ebenso, dass dabei viele Menschen ihr Leben verloren. Unter welchen Umständen das geschah und wer dabei Schuld auf sich lud, sollte durch unabhängige Historikerkommissionen geklärt werden." Leider verweigere sich Armenien und die ihm nahestehenden Organisationen bis heute einer Aufarbeitung der tragischen Ereignisse von 1915 bis 1917. Und weiter: "Warum der Deutsche Bundestag dies einfach ignoriert, ist uns völlig unverständlich. Wir fühlen uns verletzt und durch den Beschluss, dass die Türkei einen Völkermord begangen haben soll, herabgesetzt. Dem guten Miteinander und der Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft in unserer Gesellschaft schadet dieser Beschluss des Bundestages nachhaltig. Auch in Duisburg! Auch sind wir schwer von "unseren" Bundestagsabgeordneten enttäuscht, die nicht den Mut aufbrachten, sich gegen die Verurteilung unseres gemeinsamen Herkunftslandes zu wehren oder sogar noch aktiv an der Verurteilung der Türkei mitwirkten." Mahmut Özdemir, SPD-Bundestagabgeordneter, habe nicht den Mut gehabt, im Plenum des Bundestages Nein zu sagen. "Wir hätten mehr Mut und weniger Ausreden von ihm erwartet, nachdem ihm soviele türkischstämmige Wähler in Duisburg ihre Stimme gegeben haben." In der Resolution wird Cem Özdemir unterstellt, "dass sein Hass auf die türkische Regierung und seine Nähe zur terroristischen PKK offensichtlich sein ganzes Handeln bestimmen".

SPD, CDU, Grüne und Linke hätten im Deutschen Bundestag klar gezeigt, dass sie die Stimmen der türkischstämmigen Bürger gerne einsammeln würden, aber keinerlei Rücksicht auf deren Interessen nähmen. "Dies werden wir nicht vergessen, und dies wird auch Folgen haben. Die nächste Wahl kommt bestimmt."

(RP)
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