Duisburg Das Ruhrorter "KultKiosk" wechselt den Besitzer

Duisburg · Britta Gies und Silke Laskowski übergeben ihren "KuKi" auf dem Neumarkt an Michael Hollmann.

 Das alte und das neue "KuKi"-Team (von links): Silke Laskowski, Britta Olbrich, Michael Hollmann, Monika Hoffmann und Britta Gies.

Das alte und das neue "KuKi"-Team (von links): Silke Laskowski, Britta Olbrich, Michael Hollmann, Monika Hoffmann und Britta Gies.

Foto: Jürgen Lembeck

Sieben Jahre lang betrieben Britta Gies und Silke Laskowski, die ehemaligen Inhaberinnen des "Café Kaldi" (heute "Zum Anker"), ihren "KuKi" auf dem Ruhrorter Neumarkt. Sie waren es, die 2011 den Plan, das Büdchen abreißen zu wollen und gegen eine moderne Glashaus-Café-Bar einer Bäckereikette einzutauschen, mit ihrer Übernahme verhindert hatten. Sie waren es auch, die dem 1924 gebauten Marktpavillon den Namen "KultKiosk" gaben und diesen als einen solchen konsequent geführt hatten.

Mit ihrem speziell für diesen Ort bestimmten gastronomischen Angebot und der Möglichkeit zum Draußensitzen, haben sie zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Platzes auch außerhalb der Marktzeiten beigetragen. Schnell wurde der "KuKi" zum beliebten Treffpunkt der Ruhrorter als auch der berufstätigen Pendler im Stadtteil. Lange Zeit diente er als Ausgangspunkt der mehr denn je begehrten "Schimmi-Touren" (heute allein von Dagmar Dahmens "DU-Tours" betrieben) sowie als Zwischenstation auf Klaus Brüggenwerths beliebten Stadtführungen mit der "Kulturlinie 901".

Natürlich gehörte er zum Programm des ruhrgebietsweiten "Tag der Trinkhallen" wie beim "Lebendigen Adventskalender". Er war sogar Handlungsort in der Literatur: So in dem Roman "Ruß" von Feridun Zaimoglu und in dem Krimi "Tod auf der Kohleninsel" von Arnd Rüskamp und Dagmar Maria Toschka. Jetzt, so sagen Gies-Laskowski, die weiterhin am Neumarkt wohnen, wollen sie sich mehr um ihr Geschäft "Raumhelden" kümmern, das ebenfalls dort ansässig ist. Sie hätten genau überlegt, sagen sie, wem sie das "Büdchen der anderen Art" anvertrauen wollen - und sind jetzt fündig geworden.

Mit Michael Hollmann habe man jemanden gefunden, der genau passe. Hollmann kommt aus Gelsenkirchen, lebt aber schon lange Zeit in Ruhrort. Denn seine Frau erfüllte sich 2003, wie es heißt, einen Lebenstraum und gründete hier das Yogastudio "YogaPrema". Er, der im Hauptberuf Arbeitspädagoge ist, verwöhnte als begeisterter Hobbykoch bislang die Seminargäste dort mit vegetarischen und veganen Gerichten.

Seit 1. April ist Hollmann nun Chef vom Kiosk und seiner Mitarbeiterinnen Britta Olbrich und Monika Hoffmann, die beide weitermachen. Doch erst gestern kam es offiziell zur "KuKi"-Übergabe. Auf dem neuen Tourismus-Flyer "Hafenstadtteil Ruhrort", der dieser Tage vorgestellt wurde (die RP berichtete), findet man den "KuKi" übrigens unter der Nummer 38.

(RP)
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