Duisburg Comedians improvisieren in Höchstform

Duisburg · Die "Lachen Live"-Show im Steinhof machte ihrem Namen alle Ehre. Für Lacher sorgten dabei unter anderem auch "Ronald Pofalla", Zugbegleiter "Lurch-Peter Hansen" und "Sarko de Funes".

 Die vier Comedians René Steinberg, Henning Bornemann, Uli Winters und Tobias Brodowy auf der Bühne in Huckingen.

Die vier Comedians René Steinberg, Henning Bornemann, Uli Winters und Tobias Brodowy auf der Bühne in Huckingen.

Foto: Christoph Reichwein

Es gibt wohl kaum jemand, der die Radio-Stimmen von René Steinberg, Henning Bornemann, Uli Winters und Tobias Brodowy noch nicht gehört hat. Am Donnerstag gab es die passenden Gesichter dazu. Die vier WDR 2 - Comedians machten mit ihrer "Lachen Live"-Show im ausverkauften Steinhof Station und nahmen in ihrem aktuellen Programm "Die ganze Wahrheit" ihren eigenen Sender satirisch aufs Korn.

Für Steinberg war der Auftritt in Huckingen quasi ein Heimspiel, der Mülheimer ist dort mehrfach im Jahr mit seinem Comedy-Format "Steinberg lädt ein" zu Gast. Natürlich hatte Steinberg auch wieder seine erfolgreichen Figuren Rainer Calmund und die nuschelnden Tatort-Kommissare Till, Udo und Herbert dabei. Auferstehung feierte auch Steinbergs Kult-Figur "Sarko de Funes", die hyperaktive Mischung aus dem eitlen französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem chaotischen Louis de Funes.

Mit Henning Bornemann trat der aktuelle Shooting-Star der WDR-Spaßmacher-Riege auf. Als Zugbegleiter "Lurch-Peter Hansen" begeistert er derzeit mit kuriosen, aber echt wirkenden - weil kaum zu verstehenden - Zugdurchsagen nicht nur die oftmals gebeutelten Bahnkunden. Beim "Montalk"-Interview mit dem Schaffner-Unikum kam selbst Profi René Steinberg (als schleimiger Ronald Pofalla) vor Lachen ins Stocken. Richtig unterhaltsam war auch die Sammlung von Original-Versprechern, die per Einspieler dem Publikum präsentiert und entsprechend kommentiert wurden. Dazu gehörten Live-Aussagen wie "Aufgrund der enormen Schulden steht Griechenland kurz vor der Kneipe" oder auch "Der Regen verbreitet sich später im ganzen Reich" - gemeint war Bereich. Steinbergs Kommentar: "Das war wohl das AFD- Wetter". Abstruse Verkehrsinformationen sorgten ebenfalls für Lacher: "Auf der A67 bei Pfungstadt in Richtung Darmstadt herrscht dichter Nebel, das gilt auch für die Gegenfahrbahn."

Kaum eine WDR-Sendung wurde ausgelassen. Dazu gehörten auch die wöchentlichen Film-Tipps. Unter der Rubrik "Neu im Kino" wurden die Streifen "Kapital-Flucht in die Karibik" und "Vom Winde VWeht" besonders empfohlen. Geradezu ein Brüller war die "Stichtag" - Persiflage. Dort werden täglich Ereignisse von größerer - oder nach Meinung der WDR-Satiriker häufig auch geringerer - Bedeutung "an den Hörer gebracht". Als Tagesereignis hatte sie sich die Erfindung der Bass-Schalmei eines fiktiven "Waldheim von Schluchtenschiss" im Jahre 1561 ausgedacht. Nicht nur das Publikum hatte an dieser Art "historischer Information" seinen Riesen-Spaß, auch die Akteure auf der Bühne improvisierten in Höchstform.

Vielen Radio-Hörern, die von den ständig wiederholten Musiktiteln ihres Senders genervt sind, sprachen Steinberg und Co. mit ihrem Song "Hallo Redakteur, du kannst doch nicht dicht sein ..." aus der Seele. Das Publikum zeigte sich begeistert, wie der kaum enden wollende Beifall bewies.

(RP)
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