Duisburg Busse und Bahnen bleiben im Depot

Duisburg · Die Streikmaßnahmen von Verdi treffen am Dienstag viele Bürger. Denn unter anderem ist die DVG betroffen. Auch die Mitarbeiter der Müllabfuhr und der Straßenreinigung sind aufgerufen, zur Kundgebung nach Düsseldorf zu fahren.

 Im vorigen Jahr sprach Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zu den Teilnehmern der Mai-Kundgebung im Landschaftspark. Diesmal wird Peter Hausmann kommen, Mitglied des Hauptvorstands der IG BCE.

Im vorigen Jahr sprach Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zu den Teilnehmern der Mai-Kundgebung im Landschaftspark. Diesmal wird Peter Hausmann kommen, Mitglied des Hauptvorstands der IG BCE.

Foto: Archivfoto Reichwein

Die Gewerkschaft Verdi weitet ihre Warnstreiks im Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen am kommenden Dienstag, 26. April, in Duisburg auf zahlreiche städtische Stellen aus. Unter anderem werden die Stadtverwaltung, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Meiderich, die DVG, die Stadtwerke, die Wirtschaftbetriebe, das Studierendenwerk, die Verwaltungsberufsgenossenschaft, die Arge, die Sparkasse und das Theater sowie das Jobcenter in den Streik eingebunden.

Betroffen davon sind vor allem diejenigen, die an diesem Tag mit Bussen und Bahnen der DVG fahren wollen. Denn die werden im Depot bleiben. Auch das DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof muss voraussichtlich geschlossen bleiben. Die Servicehotline unter der Rufnummer 0203 60 44 555 steht eventuell ebenfalls nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Die NIAG warnte gestern davor, dass auch ihre Fahrzeuge, die Duisburg ansteuern, vom Streik betroffen sein werden.

 Schön häufiger haben die DVG-Mitarbeiter - so wie hier vor sieben Jahren - die Arbeit niedergelegt und damit den Nahverkehr zum Stillstand gebracht.

Schön häufiger haben die DVG-Mitarbeiter - so wie hier vor sieben Jahren - die Arbeit niedergelegt und damit den Nahverkehr zum Stillstand gebracht.

Foto: Probst

"Die Intensivierung des Warnstreiks ist die logische Antwort auf das provokative Angebot der Arbeitgeber in den Verhandlungen am 11. und 12. April. Ein Reallohnverlust für 2016 wird es mit uns nicht geben, die Arbeitgeber müssen ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen", sagt Thomas Keuer, Bezirksgeschäftsführer Verdi Duisburg-Niederrhein.

Wie die DVG-Kunden, so sind auch alle Duisburger betroffen, die am Dienstag auf die Leerung ihrer Mülltonne warten. Denn mit den Wirtschaftsbetrieben streiken die Straßenreinigung und die Müllabfuhr. An den Kanälen werden - wenn überhaupt - nur wenige Schiffe geschleust, weil dort am Dienstag lediglich eine Notbereitschaft antritt.

Weil bei der ARGE und im Jobcenter nicht nur Angestellte, sondern auch Beamte arbeiten (die nicht streiken dürfen), wird der Betrieb dort zwar laufen, allerdings mit Einschränkungen. "Einige tausend Arbeitnehmer" würden am Dienstag für einen Tag streiken, so Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer. Eine konkrete Zahl wollte er nicht nennen. 50 Busse, mit denen Warnstreikende zur Verdi-Großkundgebung nach Düsseldorf gefahren werden sollen, waren bis gestern Mittag aber schon gebucht. "Und es werden stündlich mehr", sagte Keuer weiter.

Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert Verdi, "sachgrundlose Befristungen" von Arbeitsverträgen abzuschaffen und die unbefristete Übernahme der Auszubildenden. Thomas Keuer: "Mehr Geld muss her für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Einkommenslücke zur Gesamtwirtschaft muss geschlossen werden. In Zeiten der sprudelnden Steuereinnahmen fragen wir uns: Wenn nicht jetzt, wann dann?!?" Die Tarifverhandlungen mit den öffentlichen Arbeitgebern werden Ende der nächsten Woche fortgesetzt. Weitere Streiks sind also nicht ausgeschlossen.

(RP)
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