Duisburg Bloch beendet Kammerkonzert-Saison

Duisburg · In jeder Saison der Duisburger Kammerkonzerte in der Philharmonie Mercatorhalle gibt es einen zusätzlichen Abend "Piano Extra", an dem jeweils ein Professor vom (Klavier-)Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste einen seiner Meisterschüler vorstellt (die RP berichtete).

 Boris Bloch.

Boris Bloch.

Foto: RP-Archiv

Vor sechs Jahren waren das Prof. Boris Bloch und sein 1986 in St. Petersburg geborener Meisterschüler Eduard Kiprsky. Nun kehrten die beiden zum Abschluss der Saison 2016/17 wieder zurück - aber diesmal unter veränderten Vorzeichen: der langjährige Professor ist nun pensioniert ("Auch wenn ich jetzt in Rente geschickt wurde, kann ich immer noch Klavier spielen, machen Sie sich da mal keine Sorgen", scherzte er im Kammerkonzert) und sein zuletzt einziger Schüler hatte vor wenigen Tagen mit Erfolg sein Konzertexamen abgelegt. Klar, dass Kiprsky vor großer Kulisse zwei besonders dankbare Werke aus seinem Konzertexamen-Recital (die RP berichtete) vortrug, nämlich die Fantasie C-Dur op. 15 D 760 "Wandererfantasie" (1822) von Franz Schubert und die Variationen über ein Thema von Corelli op. 42 (1931) von Sergej Rachmaninow - leider diesmal mit mehr oberflächlicher Virtuosität. Bloch setzte dazwischen die zum Teil an die "Wandererfantasie" anknüpfende, gleichfalls in C-Dur stehende Fantasie op. 17 (1836-38) von Robert Schumann, groß in der romantischen Geste, aber im Detail etwas zu freizügig, sowie fünf kleinere Werke von Frédéric Chopin, darunter das reizvolle, aber selten im Konzert zu erlebende Rondo c-Moll op. 1 (1825) des Fünfzehnjährigen.

Chopin mit Bloch, das ist immer ein Erlebnis. Aber der scheidende Folkwang-Professor konnte sein Abschiedskonzert natürlich nicht ohne einige Werke seines Leib- und Magenkomponisten Franz Liszt beenden, es wurden die beiden sehr virtuosen Konzertetüden "Waldesrauschen" und "Gnomenreigen" S (= Searle-Verzeichnis der Werke von Liszt) 145 (1862) und als passender Schlusspunkt die Chopin-Ehrung der Polonaise Nr. 2 E-Dur S 223 (1851).

Dieses "Piano Extra" dauerte eine halbe Stunde länger als vorgesehen, auch durch je eine Zugabe der beiden Pianisten. Im nächsten, ersten Kammerkonzert der neuen Saison 2017/18 am Sonntag, 24. September, um 19 Uhr, in der Philharmonie Mercatorhalle, spielt das Gringolts-Quartett Streichquartette von Ludwig van Beethoven und von der 1970 geborenen finnischen Komponistin Lotta Wennäkoski. Einzelkarten gibt es ab dem 10. Juli, am einfachsten unter der Telefon-Nummer 0203 283 62 100.

(hod)
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