Duisburg Bewegung am Hauptbahnhof

Duisburg · Die Deutsche Bahn schreibt die Sanierung des Duisburger Hauptbahnhofes erneut aus. Ab Mitte Februar soll sich ein Auftragnehmer finden, der das 150-Millionen-Euro-Projekt realisiert.

 Die "Welle": So haben Planer sich das neue Dach über dem Duisburger Hauptbahnhof mal vorgestellt. Die triste Wirklichkeit wie hier am Ostausgang (kleines Foto) spricht derzeit noch eine andere Sprache.

Die "Welle": So haben Planer sich das neue Dach über dem Duisburger Hauptbahnhof mal vorgestellt. Die triste Wirklichkeit wie hier am Ostausgang (kleines Foto) spricht derzeit noch eine andere Sprache.

Foto: DB Station & Services/Tim Harpers

Die Deutsche Bahn nimmt einen neuen Anlauf für die Sanierung des Duisburger Hauptbahnhofes. Nachdem die Ausschreibung für den Neubau der Bahnhofshalle im vergangenen Jahr an zu wenigen Bewerbern gescheitert war (die RP berichtete), verschob die Bahn den für 2017 avisierten Baubeginn auf unbestimmte Zeit. Mit einiger Verspätung schreibt das Unternehmen das Großprojekt voraussichtlich am 16. Februar nun neu aus. Ursprünglich war die Neuausschreibung für das dritte Quartal 2017 vorgesehen.

Duisburg: Bewegung am Hauptbahnhof
Foto: Tim Harpers

Die Deutsche Bahn sucht laut Vorausschreibung einen Auftragsnehmer, der sich um die "Erneuerung der Verkehrsstation Duisburg" kümmert. In der Auftragsbeschreibung für das 150-Millionen-Euro-Projekt fordert das Unternehmen die Umsetzung unter anderem folgender Maßnahmen: Dachrückbau und Neubau (Stahl/Glas-Konstruktion) inklusive Fundamenten und Erneuerung der Bahnsteigdächer. Gemeint ist hiermit der Abbau der maroden Bahnhofshalle an den Gleisen sowie die Realisierung der in den Planungen für den neuen Bahnhof vorgesehenen wellenförmigen Dachkonstruktion - Arbeiten, die angesichts des Zustands der Bahnhofshalle dringend geboten sind.

Die Dachkonstruktion ist marode, wird am Osteingang zum Teil nur noch mit Panzertape zusammengehalten. Außerdem ist das Dach undicht, an der Deckenkonstruktion fehlen viele Scheiben. Auf den Gleisen bilden sich an Regentagen große Pfützen, einige Bänke sind dann nicht mehr nutzbar. Die Situation ist so übel, dass viele ältere und gehbehinderte Bahnkunden gezwungen sind, bei Regenwetter im Stehen auf ihre Züge zu warten.

Neben dem Dachneubau fordert die Deutsche Bahn von ihrem Auftragnehmer die Teilerneuerung der Bahnsteige und Bahnsteigausstattungen sowie die Einrichtung eines neuen Wegeleitsystems für Blinde. Zudem sollen Technikräume im Gepäck- und Posttunnel eingerichtet werden. Außerdem gefordert: die Umsetzung von Gleisbauarbeiten, Oberleitungsarbeiten, Kabelarbeiten, die Erneuerung der Entwässerungsanlage sowie der Austausch der bisherigen Beschallung, Beleuchtung, Fahrgastinformationsanzeiger, Uhren, Video- und Brandmeldeanlagen.

Interessant ist außerdem, dass der neue Bahnhof neben neuen Rolltreppen auch Rollgitter spendiert bekommen soll, mit denen im Notfall die Verbindung zwischen Bahnsteigen und dem Verknüpfungstunnel U-Bahn abgesperrt werden kann.

Ob sich ein Auftragnehmer findet, der zu einem moderaten Betrag bereit ist, alle erforderlichen Arbeiten zu leisten, wird die Öffentlichkeit wohl erst nach einer ausgedehnten Bewerbungsfrist erfahren.

(th)
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