Duisburg Beikircher outet sich als Duisburg-Fan

Duisburg · Die zwölfte Operngala zugunsten des Deutschen Roten Kreuzes Duisburg war wieder ausverkauft. Es kamen mehr als 100.000 Euro zusammen. Der Erlös fließt in die soziale Arbeit des DRK.

 Das dreistündige Konzert bot Musik aus Oper, Operette und diesmal auch erstmals aus dem Bereich Musical.

Das dreistündige Konzert bot Musik aus Oper, Operette und diesmal auch erstmals aus dem Bereich Musical.

Foto: Christoph Reichwein

Das ist nun schon längst eine Tradition und jedes Jahr eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse in der Stadt Duisburg. Zum zwölften Mal gab es im wiederum ausverkauften Großen Saal im Theater eine Operngala zugunsten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Duisburg. Ein dreistündiges, großartiges Konzert mit mitreißender und beliebter Musik aus Oper, Operette und diesmal erstmals Musical erleben, durch Spenden Gutes tun und danach noch köstlich speisen: Die Mischung stimmt und zündet immer wieder. Da kommen auch entsprechende Ehrengäste, allen voran der Schirmherr Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, und in diesem Jahr Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, DRK-Vizepräsidentin.

Auch in diesem Jahr kamen durch Kartenverkauf, Sponsoren und Spenden mehr als 100.000 Euro zusammen. Der Erlös geht zu 100 Prozent in die soziale Arbeit des DRK in Duisburg, zum Beispiel damit sowohl die Schwerstbehinderten als auch die Nichtbehinderten in der integrativen Einrichtung in Beeckerwerth die Gebärdensprache erlernen können. Besonders wichtig ist die Arbeit mit Flüchtlingen, und es bleibt auch etwas übrig als Zuschuss für einen neuen Einsatzleitwagen, der 400.000 Euro kostet und dessen Bauzeit anderthalb Jahre beträgt. So ein Fahrzeug ist zum Beispiel unentbehrlich, wenn bei einem Bombenfund Patienten aus Krankenhäusern oder Bewohner aus Seniorenheimen transportiert werden müssen und der große Einsatz mit modernster Technik koordiniert werden muss.

Der mit Spannung erwartete Moderator war der Kabarettist (und studierte Musikwissenschaftler) Konrad Beikircher. Er gewann das Publikum im Handumdrehen, indem er sich als Duisburg-Fan outete: "Duisburg ist mehr als eine Stadt, Duisburg ist eine Persönlichkeit!" Er traf gut die Balance aus sachlichen Ankündigungen und flapsigen Bemerkungen. Den pathetischen Opernausruf "Oui, c'est moi!" übersetzte er gelasssen-rheinisch mit "Jo, isch bin et."

An der "Front" waren diesmal Lavinia Dames, Luiza Fatyol und Anke Krabbe (Sopran), Susan Maclean (Mezzospran), Ovidiu Purcel und Corby Welch (Tenor) sowie Thorsten Grümbel (Bass) von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und die Duisburger Philharmoniker, überwiegend unter der Leitung von Rheinopern-Generalmusikdirektor Axel Kober. Nur für zwei Lieder von Robert Stolz ("Adieu, mein kleiner Gardeoffizier" mit Luiza Fatyol und "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein" aus der Operette "Der Favorit", mit Lavinia Dames) begrüßte Konrad Beikircher am Dirigentenpult seinen Neffen, den Rheinopern-Kapellmeister Lukas Beikircher. Wie immer verzichteten alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne auf eine Gage - aber nicht darauf, in den Abend all ihr professionelles Herzblut zu legen. Als Lavinia Dames, Anke Krabbe und Susan Maclean aus "America" aus der "West Side Story" von Leonard Bernstein eine flotte Show-Nummer machten, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Da passte dann die Zugabe mit allen Solisten, das Finale aus Bernsteins Oper "Candide".

Die zwölfte war auch die letzte Operngala für Hans-Werner Hoffmeister, der die Veranstaltung immer bestens organisiert hatte.

(RP)
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