Duisburg Auf der Suche nach Abkühlung

Duisburg · Heiß war es am Wochenende in der Stadt, vor allem am Samstag. Wir haben uns umgesehen und geschaut, wie die Duisburger den Tag verbracht haben. Jeder hat auf seine Art und Weise für Abkühlung gesorgt - mit Eis, am Brunnen oder in den Freibädern.

 Das Ehepaar Marcic löffelt gemütlich sein Eis bei Panciera auf der Königstraße. "So lässt es sich aushalten", sind sich beide einig.

Das Ehepaar Marcic löffelt gemütlich sein Eis bei Panciera auf der Königstraße. "So lässt es sich aushalten", sind sich beide einig.

Foto: Andreas Sadrina

Um 14 Uhr war es beinahe soweit: Das Thermometer im Homberger Freibad stand kurz davor, die 40-Grad-Marke zu knacken. Das war allerdings in der prallen Sonne. Die tatsächlichen Temperaturen lagen am Samstag in der Stadt bei etwa 36 Grad - was die meisten Duisburger dazu veranlasste, sich Abkühlung zu suchen, und das auf unterschiedliche Art und Weise. Ganz hoch im Kurs standen die Eisdielen; andere hielten sich lieber am Wasser auf. Und so ziemlich jeder war bemüht, sich so wenig wie nur irgendwie möglich zu bewegen.

In der Innenstadt war gegen Mittag nicht viel los. Die meisten hatten scheinbar den frühen Morgen genutzt, um ihre Besorgungen zu erledigen und sich dann schnell wieder ins einigermaßen kühle Zuhause begeben zu können. Nicht so das Ehepaar Marcic: Die beiden Duisburger hatten es sich mit Vanilleeis und Eiskaffee an einem schattigen Tisch gemütlich gemacht. Ihr Tipp: "In den meisten Geschäften ist es wirklich angenehm kühl." Gegen ein paar Grad weniger hätten aber auch sie nichts einzuwenden - "nur regnen muss es nicht unbedingt".

Für Kinder bot die Wasserfläche vor den schwebenden Gärten am König-Heinrich-Platz den idealen Spielplatz. Valentina und ihre elf Monate alte Tochter Amira kühlten sich hier genauso ab wie die kleine Alva, die sogar eine eigene Gießkanne dabei hatte, um sich (und ihren Papa) zu erfrischen. "Die Mama schläft noch, deswegen machen wir zwei gerade ein paar Besorgungen und fahren dann heute Nachmittag irgendwo hin, wo es einigermaßen kühl ist, an den See zum Beispiel", sagte Georg Heßler. Außerdem stand bei den beiden Eisessen, wahlweise auch Erdbeeren, Kirschen oder Wassermelone, ganz oben auf der Liste.

Wer am Kruppsee in Friemersheim, im Freibad Wolfssee im Duisburger Süden oder im Homberger Freibad kühles Nass erleben wollte, musste frühzeitig da sein. "Wir waren heute Morgen schon um 9.45 Uhr an der Sechs-Seen-Platte, haben aber trotzdem keinen Parkplatz mehr in unmittelbarer Nähe bekommen", sagte Jasmin Stecher aus Düsseldorf, die mit Felix (4) und Pia (1) der Hitze zu Hause für einen Tag entkommen wollte. Da war sie nicht die einzige: Wer noch fußläufig einen Parkplatz ergattert hatte, stand erst mal in der langen Schlange vor dem Freibad. Im Bad selbst gab es dann nur noch freie Plätze in der prallen Sonne. Glück hatte, wer sich seinen eigenen Sonnenschirm oder gleich ein Zelt mitgebracht hatte.

Auch am Friemersheimer Kruppsee bot sich da kein anderes Bild. Überall wurde gleich eifrig eingecremt, Wasser getrunken und Eis gegessen. Das höchste an körperlicher Aktivität schien Wasserball im Wasser zu sein; für Volleyball, Fußball oder Tischtennis war es einfach zu heiß.

"Wir liegen hier einfach nur im Schatten, trinken viel und warten auf etwas Wind", sagte Vanessa Trawitzki (26), die sich für das Homberger Freibad entschieden hatte. Das Wasser war ihr allerdings schon fast zu warm, um als Abkühlung zu dienen. Und sehr voll war es auch: Mit 2100 Besuchern war gegen Mittag schon fast die Höchstmarke von 2800 erreicht, die am Donnerstag gezählt worden waren.

Für den Schwimmmeister des Homberger Freibades und seine Kollegen bedeuten die hohen Temperaturen und der Besucherandrang vor allem wesentlich mehr Stress. "Besonders die Lautstärke und die Wärme machen uns zu schaffen. Mehr Besucher heißt für uns natürlich gleichzeitig mehr Diskussionen und auch mehr Erste-Hilfe-Leistungen", sagten sie.

(vorb)
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