Duisburg Auch Filmstars lieben das Sommerkino

Duisburg · Viele Vorstellungen sind ausverkauft, aber es ist aussichtsreich, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Das Gros des Publikums akzeptiert die verschärften Taschenkontrollen. Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob zeigt sich zufrieden.

 Kai Gottlob ist überaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Sommerkinos. In diesem Jahr kamen auch Sönke Wortmann (oben) und Wotan Wilke Möhring, hier in "Happy Burnout", in den Landschaftspark.

Kai Gottlob ist überaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Sommerkinos. In diesem Jahr kamen auch Sönke Wortmann (oben) und Wotan Wilke Möhring, hier in "Happy Burnout", in den Landschaftspark.

Foto: crei/dpa

Natürlich kann Kai Gottlob verstehen, dass einige Filmfreunde frustriert sind, wenn sie im Internet lesen, dass die Vorstellung im Stadtwerke-Sommerkino, die sie besuchen möchten, ausverkauft ist. Aber natürlich freut sich der Geschäftsführer des Filmforums, der mit seinem Team für das Programm des Freiluftkinos verantwortlich ist, auch über den enormen Publikumszuspruch.

Duisburg: Auch Filmstars lieben das Sommerkino
Foto: Julia Zuew

Ausverkaufte Vorstellungen sind nun einmal ein Luxusproblem, das so mancher Betreiber von Openair-Kinos nur zu gerne hätte. Im Gegensatz zu vielen anderen Sommerkinos verfügt das Duisburger über ein mobiles Dach, das die Besucher vor Regen schützt und das dennoch Freiluft-Atmosphäre bietet. Auch diesem Dach ist es zu verdanken, dass sich bei der Halbzeit-Bilanz des Stadtwerke-Sommerkinos wieder ein Zuschauer-Rekordergebnis abzeichnet. Den Filmfreunden, die enttäuscht auf die Ausverkauft-Meldung blicken, rät Gottlob, es dennoch an der Abendkasse zu versuchen. Erfahrungsgemäß werden im letzten Moment immer mal wieder einzelne gebuchte Kinokarten zurückgegeben. Wer sich gegen 20 Uhr bei der Kinokasse im Landschaftspark auf eine Warteliste setzen lässt, habe große Chancen, eine Karte für die begehrte Abendvorstellung zu bekommen, sagt Gottlob. "Ich schätze, dass 90 Prozent der Wartenden schließlich doch noch den Film am Abend sehen konnten; wir schicken sehr ungern Filmfreunde enttäuscht nach Hause", so Gottlob.

Ob man das Zusammenbrechen des Ticket-Servers beim Start des Vorverkaufs im nächsten Jahr verhindern kann, sei schwer vorherzusagen. "Wir werden alles tun, um mit unseren Technik-Partnern das diesjährige Fiasko zu verhindern; aber die Tatsache bleibt, dass die Nachfrage nach Tickets für einige Filme nun mal größer ist als das Angebot an Plätzen", sagt Gottlob. Er verspricht, dass alle Vorschläge, wie man die Situation beim Start des Stadtwerke-Sommerkinos verbessern kann, geprüft werden. Bislang habe man aber noch keinen Königsweg gefunden.

In diesem Zusammenhang weist Gottlob nachdrücklich darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, Karten aufzukaufen, um sie gewerbsmäßig mit Gewinn an Dritte - etwa über E-Bay - zu veräußern. Dies sei in dieser Saison vereinzelt vorgekommen. Wird ein solcher Anbieter ermittelt, dann kann dies für den Betroffenen sehr unangenehm werden. Prinzipiell können Geldbußen für solche unlauteren Geschäfte verhängt werden.

Nicht nur der Ticket-Boom, sondern auch die Anwesenheit von bekannten Schauspielern und Regisseuren zeigt, wie beliebt das Stadtwerkesommerkino ist. Sönke Wortmann, Wotan Wilke Möhring oder Charlie Hübner seien gerne in den Landschaftspark zur Präsentation ihrer Filme gekommen. Wotan Wilke Möhring holte Gottlob übrigens persönlich mit dem Auto in Köln ab. Erstmals werden in diesem Jahr verschärft Taschenkontrollen durchgeführt. Damit entsprechen die Sommerkino-Veranstalter der Empfehlung des Innenministeriums, wonach das Mitführen von großen Taschen und Rucksäcken nicht erlaubt ist (die RP berichtete). Fast alle Zuschauer akzeptierten die Anweisung, die schließlich der Sicherheit eines jeden einzelnen zugutekommen soll. Hat man aus Unkenntnis dennoch eine zu große Tasche oder einen großen Rucksack dabei, so kann man diese entweder ins Auto zurückbringen oder sie gegen eine Gebühr von einem Euro vor Ort deponieren lassen; eine Aufsichtskraft passt auf die Taschen und Rucksäcke auf. Im Übrigen liefen bislang alle Vorstellungen störungsfrei. Das sei aber nicht selbstverständlich, berichtet Gottlob. So musste einmal ein Server für die computergestützte Vorführung eines Films ausgewechselt werden. "Um 19.30 Uhr hatten wir das Problem aber gelöst, kein Zuschauer hat das mitbekommen." Auch wurde in diesem Jahr die Technik besonders wasserdicht verpackt, damit diese auch bei extremem Platzregen geschützt ist.

Wie bereits in den beiden vergangenen Jahren läuft auch in diesem Jahr das Filmforum-Programm am Dellplatz ohne Sommerpause weiter. Zwar liegen noch keine Abschluss-Zahlen vor, doch zeichne sich ab, dass dieses Angebot von den Zuschauern angenommen wird. "Wir schreiben auch am Dellplatz schwarze Zahlen", sagt Gottlob.

(pk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort