Duisburg "Asphaltrhythmus" im Kunstverein

Duisburg · Im Kunstverein Duisburg am Weidenweg 10 stellt in der Reihe "Profile und Positionen" der Künstler Urs Taverner seine Werke unter dem Namen "Asphaltrhythmus" aus. Als "Grenzgänger zwischen Hell und Dunkel" beschreibt der Künstler seine Bilder. In seinen Arbeiten verwendet der Schweizer Künstler gemahlenen Asphalt und andere Steine. Aus dem Pulver rührt er die Farben an. Architektonische Formen, Grautöne und farbige Akzente fließen in seinen Werken zusammen. Minimalistisch und zurückhaltend wirken die Bilder - umso mehr stechen die Details heraus.

 Gabriele Sowa, Herbert Gorba (Vorsitzender des Kunstvereins) und Anne Dreifuß (v.l.) betreuen die Ausstellung mit Werken von Urs Taverner.

Gabriele Sowa, Herbert Gorba (Vorsitzender des Kunstvereins) und Anne Dreifuß (v.l.) betreuen die Ausstellung mit Werken von Urs Taverner.

Foto: Julia Zuew

Taverner selbst ist aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend. Anne Dreifuß, die mit Taverner befreundet ist, und Gabriele Sowa vom Kunstverein Duisburg vertreten ihn bei Fragen zur Ausstellung und seiner Laufbahn. "Er ist in einem Dorf in der Schweiz aufgewachsen, wo die Kinder meist barfuß liefen", berichtet die Künstlerin. Bei einem Besuch in der Großstadt sei er dann zum ersten Mal mit Asphalt in Berührung gekommen. Als Erwachsener befasse er sich nun damit, was der Asphalt mit dem Menschen mache. "Der Asphalt beschleunigt und verbindet uns", erklärt Sowa. "Allerdings werden wir auch von einer Informationsflut überrollt." Asphalt verändere den Alltag, die Träume, Wünsche und Beziehungen der Menschen. Es habe Vorteile und Nachteile, und damit befasse sich Taverner in seinen Werken. Seine Werke würden sich dem Betrachter erst langsam öffnen und erschließen. Betrachtet die Ausstellung eher die Schattenseiten des Asphalts? "Nein, ich glaube, er bewertet die Seiten nicht", antwortet Dreifuß. Eher sollen die Werke anregen, über sich selbst und den eigenen Alltag nachzudenken. Es sei wichtig, nach Entschleunigung zu suchen in einer Welt, die immer schneller wird.

In seiner Arbeit finde Taverner Ruhe, einen Anker und Ruhepol im Leben, erzählt Dreifuß. Zum Nachdenken zu bewegen und jedem Betrachter eine eigene Perspektive bieten - dies bezweckt der Künstler. Deshalb trägt auch keines der Bilder einen Titel. Auch Rahmen sind nur bei vereinzelten Werken schlicht angedeutet. Er arbeite hauptsächlich auf Papier, auch bei den "Asphaltrhythmen" sind nur zwei Gemälde auf Leinwand ausgestellt.

Die Ausstellung wird am heutigen Donnerstag, 19 Uhr, eröffnet. Die Schau kann bis 26. Juli freitags und samstags von 17 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden (Eintritt frei). Die Bilder stehen zum Verkauf - die Preise liegen zwischen 180 und 1100 Euro.

(RP)
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