Duisburg Asbestbrand: Versicherung zahlt

Duisburg · Fast genau ein Jahr nach dem Großbrand einer Lagerhalle auf der Dieselstraße in Rheinhausen, in dessen Folge Asbestteilchen auf umliegende Grundstücke von Gewerbetreibenden und Bewohnern gelangt waren (wir berichteten), sind der Stadt Duisburg inzwischen nahezu alle Kosten für Reinigung und Asbestentsorgung der betroffenen Flächen erstattet worden. Aus einem Sonderfond hat die Stadt insgesamt 950.000 Euro aufgewendet, die inzwischen seitens der Versicherer der betroffenen Grundstückseigentümer durch entsprechende Verhandlungen nahezu vollständig erstattet worden sind.

Damit konnten die Risiken von langjährigen Rechtsstreitigkeiten umgangen werden. Lediglich ein offener Posten in Höhe von etwa 50.000 Euro wird zurzeit per Leistungsbescheid durch die Stadt beim Grundstückseigentümer, dessen Halle gebrannt hatte, persönlich geltend gemacht.

Die Stadt hatte am Samstagmorgen des Brandereignisses den Krisenstab unter der Leitung von Dr. Daniela Lesmeister, Dezernentin für Sicherheit und Recht, einberufen. Von hier waren eine Vielzahl von Maßnahmen koordiniert worden.

Die Bevölkerung wurde gewarnt, Fachfirmen für sofortige Reinigungsmaßnahmen beauftragt und Dekontaminationsstellen der Feuerwehr für betroffene Fahrzeuge eingerichtet. Mitarbeiter des Umweltamtes hatten nachts um 4 Uhr Umweltalarm ausgelöst und Anordnungen getroffen, damit kein mit Asbest kontaminiertes Löschwasser ins Grundwasser gelangen konnte. Zudem wurden die Mitarbeiter der beauftragten Fremdfirmen in die ordnungsgemäße Entsorgung der Asbestreste eingewiesen.

Mitarbeiter der Feuerwehr, des Rechtsamtes, des Gesundheitsamtes und des Umweltamtes hatten in einem Info-Container vor Ort betroffene Anwohner bis zur Abwicklung aller erforderlichen Maßnahmen fachmännisch beraten. Das Krisenmanagement der Stadt stieß auf eine positive Resonanz. So werden das Szenario und seine Bewältigung inzwischen beim Landesinstitut der Feuerwehr als Musterfall der Krisenstabsarbeit gelehrt.

(RP)
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