Duisburg Als Beamtin Menschen helfen

Duisburg · Melanie Rausch hat ein Bachelorstudium bei der Stadt absolviert. Damit stehen ihr sämtliche Berufe offen. Aktuell kümmert sie sich darum, dass Migranten besser integriert werden können.

 Melanie Rausch arbeitet im kommunalen Integrationszentrum. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem, Bulgaren und Rumänen in Duisburg mit dem Arbeitsmarkt vertraut zu machen.

Melanie Rausch arbeitet im kommunalen Integrationszentrum. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem, Bulgaren und Rumänen in Duisburg mit dem Arbeitsmarkt vertraut zu machen.

Foto: reichwein

Bei der Stadt zu arbeiten bedeutet, geregelte Arbeitszeiten zu haben und eine Tätigkeit im Büro mit vielen Akten, Ordnern und Gesetzen. Es kann aber auch bedeuten, dass man dazu beiträgt, dass Menschen Arbeit finden, Chancen bekommen und dass Integration besser gelingen kann. Beide Seiten treffen auf den Job von Melanie Rausch zu. "Wenn irgendwo der Begriff Integration auftaucht, sind wir als kommunales Integrationszentrum (KI) involviert", sagt die 27-Jährige.

Das Kommunale Integrationszentrum versteht Integrationspolitik als Querschnittsaufgabe. Es vernetzt Protagonisten aus Verwaltung, freien Trägern und Migrantenorganisationen. Im KI laufen Handlungen zusammen und werden aufeinander abgestimmt. Das KI ist im Dezernat des Oberbürgermeisters angesiedelt.

Eines der zentralen Themen ist die Zuwanderung aus Südosteuropa. Diesen Bereich zählt auch Rausch zu ihren Aufgaben, die allerdings regelmäßig wechseln, denn im KI werden zeitlich begrenzte Projekte umgesetzt. Finanziert werden diese Projekte von unterschiedlichster Stelle. Rauschs aktuelles Projekt etwa wird vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales finanziert, zusammen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

"Wir vermitteln die Menschen aus Bulgarien und Rumänien in verschiedene Gewerke. Dort lernen sie Dinge wie berufsbezogene sprachliche Begriffe oder Arbeitssicherheit." Ziel sei immer die Integration in den Arbeitsmarkt. Der Job der 27-Jährigen ist es, das alles administrativ zu verwalten, den Kontakt zum Ministerium oder zur Bezirksregierung Düsseldorf zu halten. "Es gibt auch Fachtagungen, wo man Leute trifft, die das gleiche Projekt betreuen, nur eben in einer anderen Stadt", erzählt Rausch. Außerdem ist es ihr ein Anliegen, eventuell bestehende Vorurteile abzubauen und "nachhaltig die Arbeitsmarktsituation zu verbessern", wie sie sagt. "Integration ist etwas Schönes, man hat das Gefühl, man macht etwas Sinnvolles." Bei der Stadt gebe es auch Jobs, die es mit sich brächten, Menschen Leistungen zu verweigern, das sei nicht ihr Ding.

Für diesen Job habe sie sich beworben, weil es kein typisches Amt sei. Durch immer wieder neue Projekte sei die Arbeit abwechslungsreich. Und sollte es ihr doch irgendwann mal reichen, hat Rausch die Gelegenheit, sich auf einen anderen Job zu bewerben. Denn das bringt ein Bachelor-Studium bei der Stadt eben so mit sich.

Mit dem Dualen Studium Bachelor of Laws hat sich Rausch für den gehobenen Verwaltungsdienst qualifiziert und kann sich auf jede Stellenausschreibung der Stadt bewerben. "Ich wollte gerne etwas Solides machen", sagt sie zur Begründung ihrer Berufs-Wahl. Nachdem sie ein Jura-Studium begonnen, aber nicht beendet hat, sollte es etwas sein, was nicht ganz so weit weg ist. Das hat Rausch mit ihrem jetzigen Job gefunden. Und hat sie einmal das Bedürfnis, noch mehr in Richtung Jura zu gehen, gibt es immer noch das Rechtsamt. Jetzt allerdings konzentriert sich Rausch erst mal weiterhin auf ihre aktuelle Arbeit. "Alles andere lasse ich auf mich zukommen."

(RP)
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