Duisburg Aktion für Stammzellenspender

Duisburg · Die Diagnose Blutkrebs stellte das Leben des 34-jährigen Tobias aus Duisburg Ende vergangenen Jahres völlig auf den Kopf. Seine einzige Überlebenschance: eine Stammzellspende.

 Tobias und seine Freundin Jana.

Tobias und seine Freundin Jana.

Foto: DKMS

Endlich wurde ein passender Spender gefunden, der Tobias die lebensrettende Transplantation ermöglicht. Ein großes Glück, denn jeder siebte Patient hofft vergeblich auf einen Lebensretter. Unter der Schirmherrschaft von Alt-Bürgermeister Benno Lensdorf rufen die Familie und Freunde von Tobias dazu auf, sich am morgigen Samstag, 8. Oktober, von 11 bis 16, Uhr in der Turnhalle des Homberger Turnvereins an der Friesenstraße als Stammzellspender bei der DKMS registrieren zu lassen.

"Ich bin so unglaublich erleichtert, dass es irgendwo da draußen einen Menschen gibt, der tatsächlich die gleichen Gewebemerkmale hat wie ich. Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen", freut sich Tobias. Seit Ende 2015 weiß der 34-jährige Duisburger, dass er Blutkrebs hat. Eine Chemotherapie schien zunächst erfolgversprechend, doch schließlich stand fest: Nur die Transplantation gesunder Stammzellen kann sein Leben retten. Zum Glück wurde ein 'genetischer Zwilling' gefunden. Wer der Spender ist oder woher er kommt, weiß Tobias nicht; eine Stammzellspende wird zunächst immer anonym durchgeführt. "Ich weiß nur, dass ich diesem Menschen schon jetzt wahnsinnig dankbar bin", gesteht Tobias. Freunde und Familienangehörige wollten Tobias helfen und planten gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungsaktion. Sie waren gerade mitten in den Vorbereitungen, als sie die erlösende Nachricht erreichte. "Wir waren völlig überwältigt", erzählt die Hauptinitiatorin Mascha Dähne. Die Anspannung habe sogleich wohltuend nachgelassen. Schnell sei man sich jedoch einig gewesen, die Aktion trotzdem durchzuziehen. Denn alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch an Blutkrebs, darunter auch Kinder und Jugendliche. "Jeder von uns würde in einer solch schwierigen Situation auf Hilfe hoffen. Da sollten wir auch bereit sein, etwas zu geben, um anderen zu helfen. Sonst funktioniert das System nicht", erklärt Mascha.

Unterstützung findet die Aktion durch Alt-Bürgermeister Benno Lensdorf, der - gemeinsam mit Mascha und Tobias - in der Ruhrorter Karnevalsgesellschaft Weiß-Grün aktiv ist. "Ich finde es wichtig, dass die Duisburger Flagge zeigen im Kampf gegen Blutkrebs. Solidarität wurde in unserer Stadt schon immer groß geschrieben und ist in den heutigen Zeiten wichtiger denn je. Jeder, der sich bei der DKMS registrieren lässt, könnte ein Lebensretter sein", weiß Lensdorf, selbst aktiv im Vorstand der "Duisburger Krebsberatung". Er appelliert an die Duisburger: "Lasst euch registrieren!"

(RP)
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