Duisburg Actionshow der Superlative

Duisburg · 35 Artisten und Akrobaten der Weltklasse zeigen bei Flic Flac eine Performance, die man nur mit Ausdrücken wie "atemberaubend" und "sensationell" beschreiben kann. Überaus riskant sind die Motorrad-Stunts in und außerhalb einer Stahlkugel.

 Nach meterhohen kraftvollen Sprüngen und Salti posieren die Artisten für einen kurzen Moment, bevor die schnelle Show weitergeht.

Nach meterhohen kraftvollen Sprüngen und Salti posieren die Artisten für einen kurzen Moment, bevor die schnelle Show weitergeht.

Foto: Flic Flac

"Wie viele passen denn da noch rein?" Eine solche Frage hört man wohl bei jeder Flic-Flac-Vorstellung. Das bloße Mitzählen der Anzahl der Akteure bringt Hunderte Menschen zum Staunen. Zunächst fahren drei Motorrad-Artisten mit hoher Geschwindigkeit durch den "Globe of Speed", eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von fünf Metern. Dann kommen noch zwei weitere hinzu. Als Quintett rasen die Stuntfahrer kreuz und quer, rauf und runter und kopfüber durch die Kugel. Dann kommen noch weitere Fahrer hinzu.

Am Schluss drängen sich zehn Fahrer mit ihren Maschinen auf engstem Raum und rasen wie ein Bienenschwarm innerhalb des "Globe of Speed", so dass einem als Zuschauer der Atem unwillkürlich stockt. Als die zehn dann aus der Kugel herausrollen, ist der Beifall riesig. Aber die "Nummer" ist noch nicht zu Ende. Die zehn Stunt-Fahrer setzen noch einen drauf: Nacheinander jagen sie mit ihren Motorrädern über eine Rampe, fliegen mit ihren Maschinen in einem hohen Bogen über (!) die Stahlkugel und landen wie Skispringer auf einer Schrägen. Würde man so etwas in einem James-Bond-Film sehen, glaubte man an einen filmischen Computer-Trick. Das live zu sehen ist schlichtweg atemberaubend. Man muss sich fragen, ob diese lebensgefährlichen Stunts noch zu verantworten sind. Die Akteure meinen: Ja. "Wir inszenieren das Risiko", sagt Flic-Flac-Direktor Benno Kastein, der selber Hochseilartist war und das Unternehmen vor 25 Jahren zusammen mit seinem Bruder Lothar gegründet hat. Noch bis zum 19. April gastiert Flic Flac in Duisburg.

Auch unabhängig von der Motorrad-Nummer, die ein Markenzeichen von Flic Flac geworden ist, besteht die Show nur aus Höhepunkten. Alle Artisten haben Weltklasse-Format. Die Gesetze der Schwerkraft und die Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers werden in der Show scheinbar immer wieder überschritten.

Da lassen sich zum Beispiel Artisten mit Hilfe einer Schaukel in den "Zirkushimmel" katapultieren, wo sie Salti, Pirouetten und ästhetisch anzuschauende Schrauben drehen, bevor sie auf einer dicken Matte, die von den Kollegen zwecks zusätzlicher Federung hochgehalten wird, nicht ganz sanft landen.

Genauso spektakulär sind die Sprungfolgen und komplizierten Flugelemente, die von Akrobaten auf dem luftgefüllten "Air Track" ausgeführt werden. Die leichte Federung reicht für sie aus, um nach einem schnell-kraftvollen Anlauf meterhoch zu fliegen. Bisweilen hat man den Eindruck, als ob der Flickflack eine Form der schnellen menschlichen Fortbewegung ist.

Eine "Wassernixe" tanzt an einem Ring unter der 16 Meter hohen Zirkuskuppel. Das sieht elegant aus, gehört jedoch zu den schwierigsten Kunststücken in der weiblichen Artistenwelt. Eine andere Artistin scheint sich an zwei Seilen rauf- und runter "stricken" zu können. Ein Diabolo-Jongleur vermag sein "Spielgerät" zentimetergenau unter die Zirkuskuppel zu schleudern, um es sicher wieder aufzufangen. Die männliche und weibliche Handstand- und Stangenakrobatik sind Elemente aus der klassischen Zirkuswelt, die sich aber gut in die Gesamtchoreographie einfügen.

Zum Programm gehört auch eine vorzügliche Rockband mit einer stimmgewaltigen Sängerin sowie ein frech-sarkastischer und ein urkomischer Comedian, der auch noch ein guter Jongleur ist. Das Motto der Show "Höchststrafe" (wegen der Jubiläumszahl 25) dient als Leitfaden, der die gut zweistündige Vorstellung atmosphärisch zusammenhält.

(RP)
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