A59 bei Duisburg nach Brand gesperrt "Wir können nur um Geduld bitten"

Duisburg · Die A59 bei Duisburg ist nach einem Brand unter einer Brücke weiter in Richtung Dinslaken gesperrt. Die Verkehrssituation auf den Verbindungsstrecken zwischen der Stadtmitte und dem Norden ist angespannt. Die Feuerwehr reagiert mit einem flexiblen Einsatzkonzept. Die Verkehrsbetriebe bitten um Nachsicht.

A59 bei Duisburg: Brücke durch Brand beschädigt
15 Bilder

A59-Brücke in Duisburg durch Brand beschädigt

15 Bilder

Nach der extremen Verkehrssituation durch die A59-Sperrung und die Bombenentschärfungen am Montagabend ist es auch am Dienstag noch schwierig, von der Stadtmitte aus in den Duisburger Norden zu kommen. Auf allen Verbindungsstrecken über die Ruhr staute sich am Vormittag der Verkehr. Das ist vor allem für die Duisburger Rettungskräfte eine Herausforderung.

"Dass am Montagabend in der ganzen Stadt über Stunden Martinshörner zu hören waren, lag nicht an einem größeren Einsatzaufkommen als sonst", sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann. "In Extremsituationen wie diesen haben wir die Möglichkeit, das Martinshorn auch einzusetzen, wenn wir Einsatzfahrzeuge verlegen oder in die Einsatzzentralen zurückrufen." Nur auf diese Weise lasse sich die Reaktionsfähigkeit der Rettungskräfte auch gewährleisten, wenn die Straßen verstopft seien. "Außerdem schauen wir uns bei solchen Großlagen ganz genau die Verkehrssituation an und verlegen unser Personal an neuralgische Punkte, damit wir schnell an möglichen Einsatzorten sein können."

Am Montagabend zum Beispiel waren diverse Feuerwehrfahrzeuge auf den Grünflächen am Kasslerfelder Kreisverkehr abgestellt. "Auch am Dienstag haben wir die Verkehrssituation genau im Auge", sagt Tittmann. "Wenn es nötig werden sollte, können wir schnell so reagieren wie am Montagabend."

Mit einer Besserung der Situation ist frühestens ab Donnerstag zu rechnen. Und auch nur, wenn die Experten von Straßen.NRW dann nach ihrer Prüfung der durch den Lkw-Brand beschädigten Berliner Brücke zu dem Ergebnis kommen, dass die A59 — zumindest in Teilen — wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Wie wichtig die A59 für die Duisburger ist, macht Ansgar Kortenjan deutlich: "Die A59 hat als Verbindungsstrecke für Duisburg einen ähnlich hohen Stellenwert wie die A40", sagt der IHK-Verkehrsexperte. Eine längere Sperrung der A59 sei also ein ähnlich schlimmes Szenario wie eine mögliche Vollsperrung der Rheinbrücke in Neuenkamp.

"Rund 70.000 Fahrzeuge rollen am Tag über den Duisburger Teil der A59, darunter ist auch viel Wirtschaftsverkehr. Es gilt also in jedem Fall, diese Verbindungsachse aufrecht zu erhalten." Die umliegende Infrastruktur sei nicht dazu in der Lage, das zusätzliche Verkehrsaufkommen auf Dauer zu kompensieren.

Bei der Wirtschaft im Duisburger Norden waren die Auswirkungen der A59-Sperrung am Montag schon spürbar. "Wir wurden da auf eine echte Geduldsprobe gestellt", sagt zum Beispiel Sandra Stibale. Leiterin der Duisburger IKEA-Niederlassung. "Die A59 ist eine wichtige Verbindung für uns. Zum Glück sind aber das Kreuz Duisburg Nord, die A42 und unsere Abfahrt frei. Wir sind für unsere Kunden also wieder gut erreichbar."

Die DVG fährt wegen der A59-Sperrung noch Umleitungen auf den Buslinien 907, SB40 und NE3. "Darüber hinaus sind aber keine Maßnahmen geplant", sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. "Die Straßenbahnen seien in weiten Teilen der Stadt auf eigenen Schienenstrecken unterwegs und deshalb nicht durch den Verkehr beeinflusst. "Auf den Busstrecken kann es allerdings auch in den kommenden Tagen noch zu Verspätungen kommen. Darauf haben wir leider keinen Einfluss." Busfahrer seien leider ebenso von Stau betroffen wie Privatpersonen mit ihrem Auto. "Wir können nur um Geduld bitten."

Die Polizei ist indes weiter auf der Suche nach Zeugen, die Angaben zum Auslöser des Lkw-Brandes machen können. Wieso der Lkw in Flammen aufging, ist nach wie vor unklar. Einen technischen Defekt will die Polizei als Ursache noch nicht ausschließen. Es laufen allerdings bereits Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Die Schäden an Fahrzeugen und Brücke gehen in die Millionen. Wer etwas gesehen hat, kann unter Tel. 0203 2800 Hinweise abgeben.

(th)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort