Duisburg A 40: massive Behinderungen befürchtet

Duisburg · Hafen-Chef Erich Staake rechnet mit noch größeren Verkehrsbehinderungen, wenn ab Anfang Mai die Rheinbrücke Neuenkamp in Fahrtrichtung Venlo einspurig und für Lkw über 3,5 Tonnen komplett gesperrt wird.

 Die Polizei zwingt die Brummis, die an der Ausfahrt Homberg rausgewunken wurden, gleich wieder zur Umkehr. Die Situation auf der A 40 macht auch dem Hafen zunehmend Sorgen.

Die Polizei zwingt die Brummis, die an der Ausfahrt Homberg rausgewunken wurden, gleich wieder zur Umkehr. Die Situation auf der A 40 macht auch dem Hafen zunehmend Sorgen.

Foto: Christoph Reichwein

Eine "ganz schwierige Situation" erwartet Hafen-Chef Erich Staake ab Anfang Mai. Rückstaus hinter der Anschlussstelle Duisburg-Häfen seien programmiert - was dazu führe, dass die Lkw aus östlicher Richtung, die Kaßlerfeld, Neuenkamp und Ruhrort, aber auch Logport I und III in Rheinhausen ansteuern - für sie ist der Weg über die Anschlussstelle Häfen und das Marientor die vorgegebene Route -, ebenfalls im Stau stehen. "Das wird mehr Probleme geben als in den vergangenen Wochen", ist Staake sicher.

Die Zahlen, die IHK-Präsident Burkhard Landers am Dienstag nannte (durch die Sperrung sei bislang pro Lkw ein durchschnittlicher Zeitverlust von 45 Minuten entstanden, was einem volkswirtschaftlichen Schaden von 3,5 Millionen Euro pro Woche entspreche) bezeichnet Staake als "dramatisch." Er sagt aber auch: "Es nützt nichts, sich jetzt an die Klagemauer zu stellen. Wir müssen sehen, dass wir diese schwierige Situation gemeinsam angehen." Genau das geschehe durch den Koordinierungskreis "Regionales Baustellenmanagement für den Raum Duisburg", der sich unter Federführung von Regierungspräsidentin Anne Lütkes gegründet hat. "Besonders drei Akteure müssen hier eng zusammenarbeiten", so Staake: "die Verlader, die Spediteure und wir." Nur durch eine "gemeinsame Kraftanstrengung" sei es möglich, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Viel Lob hat Staake für NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. "Er kämpft wirklich für das Projekt. Er hat alles getan, um ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren hinzubekommen", was es überhaupt erst möglich mache, dass die neue Brücke auch wirklich in zehn Jahren steht. Kritik äußert Staake dagegen in Richtung Bund: "Es ist schon ein Trauerspiel, dass eine Brücke erst zusammenbrechen muss, bevor etwas passiert."

Staake betont, dass es jetzt darum geht, ein vernünftiges Verkehrskonzept auf den Weg zu bringen und vor allem dafür zu sorgen, dass es auch greift. "Hier geht es vor allem um Aufklärung", so Staake. Er kündigt an, dass jetzt speziell Flugblätter in kyrillischer Schrift gedruckt und verteilt würden. Denn in den vergangenen Wochen seien es größtenteils Lkw-Fahrer aus Osteuropa gewesen, die die weiträumigen Umleitungsempfehlungen missachtet hätten, weil sie sich nur an ihren Navigationsgeräten orientierten. "Vor allem sie musste die Polizei kurz vor der Rheinbrücke rausziehen", so Staake. Wie berichtet, waren dies bis zu 900 Lkw pro Tag. Die Polizei war anfangs mit 60 (!), jetzt "nur" noch mit sechs Mann gleichzeitig vor Ort, um diese Mammutaufgabe zu erfüllen.

(RP)
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