Duisburg 500 Jahre ökumenisches Lernen

Duisburg · Im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe zum Reformationsjubiläum geht es am Dienstag, 23. Mai, um 19.30 Uhr, in der Notkirche Duissern, Martinstraße 37, um die evangelische und katholische Kirche in einer globalisierten Welt. Referent ist Pfarrer i.R. Norbert Arntz, Priester des Bistums Münster und Sozialwissenschaftler. Der ausgewiesene Kenner der Theologie der Befreiung und Autor zahlreicher Schriften vor allem zur Situation der Kirche in Lateinamerika, überschreibt seinen Vortrag mit dem Titel "Kritisches Wächteramt heute". Norbert Arntz wurde für sein leidenschaftliches Engagement für eine "Kirche der Armen" mit dem Walter-Dirks-Preis 2014 ausgezeichnet. Seine "entschiedene Solidarität mit den Armen, der politische Einsatz für Gerechtigkeit und die notwendige Umkehr zu einer Einfachheit in der Amtsführung" seien wegweisend für die gegenwärtige gesamtkirchliche Aufbruchssituation mit Papst Franziskus, erklärte die Jury damals in einer Mitteilung.

Zum Abschluss der ökumenischen Reihe sind Stadtdechant Bernhard Lücking und Pfarrer i. R. Jürgen Thiesbonenkamp als Zeitzeugen der Theologie der Befreiung zu einem moderierten Podiumsgespräch eingeladen. Beide berichten am Montag, 29. Mai, um 19.30 Uhr in der Karmelkirche, Karmelplatz 1, von ihrem Verständnis der christlichen Theologie, die sich als Stimme der Armen versteht, und welche Berührungspunkte sie in ihrem Berufsleben mit dieser Theologie und ihren Vertretern hatten. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Anlässlich des Reformationsjubiläums laden der Evangelische Kirchenkreis Duisburg und das Stadtdekanat der Katholischen Kirche Duisburg zu einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe ein, die unter dem Titel "Von Luther bis zu Papst Franziskus" 500 Jahre ökumenisches Lernen thematisiert. Unter Mitarbeit der beiden Bildungswerke haben die beiden Kirchen vier Vortragsabende konzipiert, bei denen es um die Rolle der christlichen Kirchen in der politischen Welt gehen soll.

Zudem soll auch deutlich werden, wie beide Kirchen Ideen des Verhältnisses von Glaube zu Staat und Ideen des gesellschaftlichen Engagements der anderen Kirche aufgenommen haben und wo sich deren Sicht unterscheidet - und zwar von der reformatorischen Zwei-Reiche-Lehre bis zur katholischen Theologie der Befreiung.

(RP)
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