Duisburg 47 Kilometer durch die Bergbauhistorie

Duisburg · Der neue Bergbau-Wanderweg verbindet Zeugnisse der Industrie- und Bergbaugeschichte. Er lässt sich in drei Tagesetappen erlaufen und berührt attraktive Landmarken des Niederrheins.

 Der Förderturm an der Zeche Niederberg - sie ist der Ausgangspunkt für die erste Etappe des Wanderwegs.

Der Förderturm an der Zeche Niederberg - sie ist der Ausgangspunkt für die erste Etappe des Wanderwegs.

Foto: Reichwein, Krebs, Gilsbach

Der Bergbau hat die Region links und rechts des Rheines geprägt, und seine Zeugen sind noch immer zu sehen. In diesem Jahr haben sich die Kommunen Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Moers zusammengetan, um einen gemeinsamen Bergbau-Wanderweg zu schaffen, der die eindrucksvollsten Spuren dieser Epoche der Industrialisierung für die Besucher verbindet.

Auf dem diesjährigen Ruhrorter Hafenfest wurde diese neueste Route für Heimatfreunde und Touristen erstmals vorgestellt. Auf 47 Kilometern, aufgeteilt in drei Tagesetappen, führt der Wanderweg von Neukirchen-Vluyn über Kamp-Lintfort und Moers bis Duisburg-Rheinhausen. Entwickelt wurde das neue Wanderangebot in Zusammenarbeit mit den Niederrheinischen Berg- und Wanderfreunden. Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein hat sich an den Kosten zur Ausschilderung des Weges beteiligt.

Natürlich können Wanderer den Weg nach eigenem Gusto erkunden und sich Teilstücke erlaufen. Wer dem "offiziellen" Weg folgen möchte, beginnt am ehemaligen Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn, wo noch immer denkmalgeschützte Gebäude an die Vergangenheit erinnern. Nächster Zeuge alter Zeiten ist die Halde Norddeutschland, die mit Himmelstreppe und Hallenhaus heute eines der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt geworden sind. Weiter geht es in Richtung Kamp-Lintfort, wo noch bis vor wenigen Jahren unter Tage gearbeitet wurde. Die Zeche Friedrich-Heinrich weist unter anderem den faszinierenden Lehrstollen auf. In der Altsiedlung dokumentiert das Haus des Bergmanns das Leben der "Kumpel".

Weiter führt der Weg zur Halde Pattberg. Dort erinnern die alte Kohlenmischhalle, ein Wasserturm und das Maschinenhaus an die Zeit der Zeche Pattberg. Damit ist die erste Tagesetappe beendet.

Die zweite Etappe nimmt den Weg am Pattberg wieder auf und führt nach Repelen mit dem schönen Jungbornpark. Über das Eurotec-Gelände kommen die Wanderer zur Halde Rheinpreußen mit dem "Geleucht", einem Aussichtsturm in Form einer Grubenlampe. Der nächste Höhepunkt der Wanderung ist die Schachtanlage Rheinpreußen 4 mit dem Förderturm und der Maschinenhalle.

Die dritte Etappe beginnt am Schacht 4 in Moers. Über die alte Trasse der Zechenbahn geht es nach Südosten. Dort finden sich die ehemalige Zeche Rheinpreußen mit dem Malakowturm, der Werkstatt und dem Verwaltungsgebäude. Durch den Essenberger Bruch geht es zum Rhein, vorbei am Naturschutzgebiet Werthauser Warth erreichen die Wanderer auf Höhe des Modellflugplatzes die Halde Rockelsberg. Ziel ist die ehemalige Zeche Diergardt-Mevissen, anschließend führt die Route nach Rheinhausen-Bergheim, wo der BergbauWanderweg an der Bergbausammlung den Abschluss findet.

Die erste Resonanz auf die neue Wandermöglichkeit fällt erfreulich aus. Frank Grusen, Sprecher der Verwaltung in Neukirchen-Vluyn, schreibt dazu: "Gerade die attraktiven Landmarken und Zwischenstationen von Schloss Bloemersheim über das Kloster Kamp, die Deichkrone in Rheinberg-Orsoy oder die Halde Rheinpreußen kamen bei den Gästen gut an."

(s-g)
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