Duisburg 30 Prozent weniger Wohnungseinbrüche

Duisburg · Die Duisburger Polizei hat gestern ihre Kriminalstatistik für das vergangene Jahr vorgelegt. Insgesamt war die Kriminalitätsrate rückläufig, dennoch gab es mehr Tötungsdelikte als 2016. Die Belastung der Polizei ist enorm.

 Taucher suchten im Innenhafen nach dem Tötungsdelikt im Innenhafen nach der Tatwaffe. Kleines Bild: Polizeieinsatz bei dem Überfall auf die Sparkassenfiliale in Rumeln. Hier fehlt noch jede Spur vom Täter.

Taucher suchten im Innenhafen nach dem Tötungsdelikt im Innenhafen nach der Tatwaffe. Kleines Bild: Polizeieinsatz bei dem Überfall auf die Sparkassenfiliale in Rumeln. Hier fehlt noch jede Spur vom Täter.

Foto: crei

Mit den Zahlen kann die Polizei zufrieden sein - jedenfalls was die Kriminalität in unserer Stadt insgesamt angeht: Erstmals seit dem Jahr 2009 ist die Zahl der Straftaten 2017 mit 49.739 unter 50.000 geblieben. Das entspricht einem Rückgang um knapp acht Prozent gegenüber 2016. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass die "gefühlte" Bedrohung durch Kriminalität nicht mit den tatsächlichen Zahlen korrespondiert. So sind die Fälle von Raub, Gewaltdelikten und Einbrüchen rückläufig, Zunahmen gab es dagegen beim Taschendiebstahl, beim Trickbetrug und bei Diebstählen aus Kellern und Waschküchen. Bei einer Aufklärungsquote von 53,90 Prozent klärten die Ermittler etwas mehr als die Hälfte der Taten.

Duisburg: 30 Prozent weniger Wohnungseinbrüche
Foto: Christoph Reichwein

Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels zeigte sich erfreut, dass auch die Gewaltkriminalität um fast zehn Prozent abnahm. Sorge macht ihr dagegen die Belastung der Ermittler: "Bei 54 Mordkommissionen in Duisburg und dem Kreis Wesel im vergangenen Jahr ist die Belastung für die gesamte Kripo außerordentlich hoch." Die Zahl der Tötungsdelikte für Duisburg ist auf 24 (15) gestiegen. Zwölf Menschen starben, in den anderen Fällen blieb es beim Versuch. Im Januar tötete ein 39-jähriger Duisburger seine Mutter und zündete dann das Haus an. Im Februar starben zwei Frauen. Ostern beschäftigte die Ermittler der Tod eines Jungen (14). Dieser wollte bei einem Streit helfen und starb durch einen Messerstich. Im Mai erschoss ein Unbekannter die 46-jährige Geschäftsführerin des Café Vivo im Innenhafen. Die Ermittlungen dauern immer noch an. Ein Tatverdächtiger sitzt derzeit in Berlin in Untersuchungshaft.

Der Raub ging um knapp zehn Prozent auf 476 (526) Taten zurück und ist der niedrigste Wert im Zehn-Jahres-Rückblick. Mehr als 45 Prozent der Tatverdächtigen gingen der Polizei ins Netz. 19 (23) Handtaschen rissen Tatverdächtige an sich. 42 Prozent der zunächst Unbekannten konnten ermittelt werden. Raubüberfälle auf Straßen, Wegen und Plätze stellten mit 250 Taten den größten Anteil dar. Hier gab es 2017 einen Rückgang von 50 Taten gegenüber 2016. Der Überfall auf die Sparkassenfiliale in Rumeln beschäftigte die Kriminalisten ebenso, wie ein Tankstellenräuber, der zehn Überfälle begangen haben soll. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Zahl der angezeigten Körperverletzungen ging um 311 Taten auf 4534 (4845) zurück.

In 1258 (1405) Fällen hatte der Täter eine Waffe dabei, agierte mit mehreren Personen oder verletzte den anderen erheblich. 250 (246) Polizisten sind bei Einsätzen bei beleidigt und bespuckt worden, auch Schläge und Tritte mussten die Beamten abwehren.

Die Zahl der Einbrüche ging um fast 33 Prozent auf 1094 (1630) Taten zurück. Beinahe die Hälfte (523) der Einbrüche blieb im Versuch stecken, weil Diebe an den Sicherungen scheiterten oder Nachbarn den Notruf wählten. Damit ist der niedrigste Wert seit 15 Jahren erreicht.

(OTS)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort