Sören Link Drei Fragen an den Oberbürgermeister

Duisburg · Sie sind Politiker, Verwaltungschef und Repräsentant der Stadt in Personalunion. Früher waren diese Aufgaben in zwei Ämtern aufgeteilt, nämlich Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor. Wenn Sie das heute zu entscheiden hätten, würden Sie das alte Modell vorziehen?

 Sören Link

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Sie sind Politiker, Verwaltungschef und Repräsentant der Stadt in Personalunion. Früher waren diese Aufgaben in zwei Ämtern aufgeteilt, nämlich Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor. Wenn Sie das heute zu entscheiden hätten, würden Sie das alte Modell vorziehen?

Link Ich finde das heutige Modell besser - aber es ist natürlich auch sehr viel arbeitsintensiver. Dadurch, dass der Chef der Verwaltung direkt durch die Bevölkerung gewählt wird, hat er eine stärkere Stellung und eine hohe Legitimation. Dies ist für die Zusammenarbeit mit dem Rat von großer Bedeutung - denn beide, Rat und OB, sind den Bürgern direkt verantwortlich.

Was macht Ihnen an Ihrem Amt Spaß, was tun sie nur aus Pflicht?

Link Am meisten Spaß macht mir der direkte Bürgerkontakt und die Termine, bei denen man am Ende auch Ergebnisse erreicht. Das reicht vom vermeintlich kleinen Problem eines Einzelnen bis hin zu wesentlichen Fragen der Stadtentwicklung. Der Spaß an der notwendigen Teilnahme an der ein oder anderen langatmigen Sitzung hält sich hingegen manchmal in Grenzen.

Als Oberbürgermeister sind Sie im Dauereinsatz. Vermissen Sie Privatleben?

Link Ich bin gerne und mit Leidenschaft Oberbürgermeister. Da lässt es sich leider nicht vermeiden, dass das Privatleben, dass Familie und Freunde oft zu kurz kommen. Es gibt viele Abendtermine, und auch am Wochenende bin ich meist im Einsatz. Wenn wichtige Entscheidungen zu treffen sind, warten diese nicht, bis ich aus dem Urlaub zurück bin. Mir hilft das Verständnis meiner Familie, meiner Freunde und vor allem meiner Frau. Manchmal gibt es aber auch eine klare Ansage, wenn ich es mit dem zeitlichen Einsatz übertreibe. Man muss lernen, private Momente ganz bewusst wahrzunehmen und zu genießen.

PETER KLUCKEN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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