Düsseldorf Zwei Männer sollen 19-Jährige ausgeraubt und verletzt haben

Düsseldorf · Überfallen, ausgeraubt, gewürgt und durch Schnitte mit einem Teppichmesser noch erheblich verletzt: Keine Chance hatte eine 19-Jährige gegen zwei Männer (19/24), denen sie vor vier Monaten abends am Südring zufällig begegnet war. Dafür muss sich das Duo, das erst drei Tage zuvor in einer Flüchtlingseinrichtung registriert worden war, ab morgen (9.30 Uhr, Saal 1.117) vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage geht dabei von gefährlicher Körperverletzung aus und von gemeinschaftlichem, schwerem Raub. Die Mindeststrafe allein für den Raub liegt bei fünf Jahren Haft.

"Hey Lady" hatten die Angeklagten der jungen Frau nachgerufen, als die 19-Jährige ihnen kurz vor 18 Uhr über den Weg lief. Als sie weiterging, sollen die beiden Iraner sie verfolgt, bedrängt, ihr direkt ein Teppichmesser an den Hals gesetzt und Geld von ihr verlangt haben. Die Suche des Opfers in der Handtasche ging dem jüngeren Angeklagten angeblich nicht schnell genug: Er hat, so die Anklage, der Frau die Tasche weggerissen, während sein Komplize die 19-Jährige in den Schwitzkasten genommen und immer weiter nach Geld gefragt habe. Als das Opfer zu schreien anfing und der 24-Jährige sie angeblich in ein Gebüsch schubsen wollte, stürzte er jedoch zusammen mit der Frau zu Boden, soll ihr dann den Hals zugedrückt haben, um ihre Schreie zu unterbinden, hat sie dabei angeblich fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Während sein mitangeklagter Landsmann mit der erbeuteten Tasche weglief, soll der ältere von beiden auf die heftige Gegenwehr des Opfers mit etlichen Schnitten des Teppichmessers reagiert haben.

Erst durch den Einsatz eines beherzten Passanten (66) kam die junge Frau doch noch frei, der Augenzeuge konnte den 24-Jährigen sogar festhalten, bis die Polizei eintraf. Der Mitangeklagte, der die Handtasche auf der Flucht weggeworfen haben soll, wurde später in einem Gartengelände an der Volmerswerther Straße aufgespürt und gefasst. Zur Fahndung nach ihm hatte die Polizei auch einen Hubschrauber eingesetzt. Das traumatisierte Opfer erlitt bei dem Überfall zahlreiche Schnittwunden an Bein, Handgelenk und Oberarm sowie Würgemale und Kratzer an Hals und im Gesicht.

Für die Verhandlung gegen das Duo hat die Jugendstrafkammer am Landgericht bisher zwei Prozesstage eingeplant, ein Urteil wird am 1. April erwartet.

(RP)
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